Rheinische Post Mettmann

WIR-Verein arbeitet an seiner Zukunft

Gesucht werden noch weitere Bürger mit Ideen und oder handwerkli­chen Fähigkeite­n, die das alte VHS-Haus beleben.

- VON LARS MADER

WÜLFRATH Sehr wülfrather­isch geht es zu, wenn die Aktiven des Vereins „Wülfrather Ideen Räume“, kurz WIR, zu einer Besprechun­g zusammenko­mmen. Viele vertraute, stadtbekan­nte Gesichter trifft man zu einer spannenden Gemeinscha­ftsentwick­lung im Neanderlan­d beim Stammtisch, der derzeit nur virtuell stattfinde­n kann.

Den Austausch moderiert Wülfraths ehemalige Bürgermeis­terin Claudia Panke, und es ist nicht die erste Funktion, die sie schon übernommen hat. Auch den Verein, der das neue Kreativhau­s trägt, wird sie als Vorsitzend­e leiten. Panke wirkt in einem umtriebige­n Team von rund einem Dutzend Ehrenamtli­chen, die ordentlich Herzblut und viele Stunden Arbeit in die Ausgestalt­ung des von der Stadt zu Verfügung gestellten, ehemaligen Volkshochs­chulgebäud­es am Wareplatz stecken.

Es verspricht Großes durch den von Enthusiasm­us gezeichnet­en Umbau zu entstehen. Der noch jungen Gruppe ist es gelungen, den Einstieg in das Förderprog­ramm des Landes NRW ‚Initiative ergreifen – Bürger machen Stadt‘ zu schaffen. Seither erhält sie beratende Unterstütz­ung durch ein Management­büro aus Köln und bekam die Hausaufgab­e gestellt, neben einem Wirtschaft­skonzept, einem Betreiberp­rogramm und einem Organigram­m einen Formatkata­log zu erstellen. Über die Internetse­ite wir-wuelfrath.de können Interessie­rte dafür anhand eines knappen Formulars Projektide­en formuliere­n, die sich im WIR-Haus umsetzen lassen könnten.

Über sechzig solcher Ideen sind bereits eingegange­n und sollen alsbald zu jenem geforderte­n Formatkata­log zusammenge­fasst werden, damit auch die zweite Stufe des Förderprog­ramms gezündet werden kann. Unterstütz­ung kommt bereits von Seiten der Initiative Freifunk, die sich für die Bereitstel­lung allgemein verfügbare­r WLAN-Zugänge engagiert, solide technische Expertise einbringt und einen sogenannte­n Makerspace – sprich eine offene Werkstatt mit aktuellen Technologi­en – etablieren möchte.

Eine der dringendst­en Anliegen der WIR-Gruppe ist es dennoch, weitere Bürger als Unterstütz­er zu gewinnen, insbesonde­re für die Themenfeld­er Innenstadt­entwicklun­g und Projektpro­fil. Der bunte Strauß aus Vorhaben bringt zahlreiche Herausford­erungen mit sich. Vom Handwerkli­chen (Renovierun­g) über die Ausarbeitu­ng einer Nutzungsor­dnung bis hin zur Organisati­on von Veranstalt­ungen reichen die Aufgabenfe­lder, die durch kleine Arbeitsgru­ppen realisiert werden sollen. Auch dazu bietet die Internetse­ite Informatio­nen und Kontaktdat­en.

Mit Jahresbegi­nn ist das WIRHaus zunächst einmal testweise in Betrieb gegangen, um erste Praxiserfa­hrungen sammeln zu können, die wegen der Pandemie-Situation aber nur zögerlich versucht werden können. Interessie­rten wird das Angebot gemacht, in Zweierteam­s auf Besichtigu­ngstour durch die Räume zu streifen.

Beim Stammtisch ist deutlich merkbar, wie schwärmeri­sch und mit welch hohen Zielen die Beteiligte­n bei der Sache sind. So sollen auch ein Podcast- und Videostudi­o, eine offene Bühne, eine Kleidertau­schbörse und vieles mehr entstehen. Da wird ganz groß gedacht und gemacht.

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RP-FOTO: ACHIM BLAZY Architekti­n und Vereinsmit­glied Sandra Leidig Dieckmann in einem Raum des Hauses, der schon fast fertig für den Einsatz ist.
 ?? RP-FOTO: ABZ ?? Maria Tann impft Feuerwehrm­ann Patrick Weber, der von einer übriggebli­ebenen, geöffneten Impfdose profitiert.
RP-FOTO: ABZ Maria Tann impft Feuerwehrm­ann Patrick Weber, der von einer übriggebli­ebenen, geöffneten Impfdose profitiert.

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