Haan prüft Bedarf an Mini-Wohnhäusern
Tiny Houses bieten Raum auf wenigen Quadratmetern.
HAAN Die Stadt Celle hat mitten in ihrer Altstadt ein Grundstück für moderne Tiny Houses ausgewiesen und damit überregional Schlagzeilen gemacht: „Wir haben viele Anfragen nach dieser Art von Häusern erhalten“, begründet das Dezernat für Stadtentwicklung den Schritt. Die moderne Wohnform erfreue sich enormer Beliebtheit.
Offenbar nicht nur in Celle: Auch in Haan soll jetzt der Bedarf für solche Kleinst-Eigenheime ermittelt werden. Den Auftrag dazu erteilte der Ausschuss für Stadtentwicklung, Planung und Bauen auf Antrag der Wählergemeinschaft Lebenswertes Haan (WHL). Die Ergebnisse sollen in der nächsten Sitzung des Gremiums vorgelegt und Möglichkeiten der Umsetzung auf Haaner Stadtgebiet besprochen werden.
„Wir sind überzeugt davon, dass bei der Deckung des Wohnbedarfs auch alternative Wohnformen berücksichtigt werden sollten“, betont WLH-Fraktionschefin Meike Lukat. Ihr schwebt unter anderem das städtische Areal an der Kampheider Straße vor. Die Stadt habe aber betont, dass dieses Gelände weiterhin als mögliche Ausbaufläche für eine Flüchtlingsunterkunft vorgehalten werden sollte, sagt Lukat.
Jetzt wird also das Interesse abgefragt. Andere Städte haben schon Erfahrungen gesammelt. So heißt es unter anderem aus Köln und Bonn, das Wohnen im Miniatur-Format werde immer beliebter.
Die Bewegung spricht Individualisten an, die sich um einen nachhaltigen Lebensstil bemühen, etwa um die Reduktion des persönlichen Flächenverbrauchs. Aber längst nicht mehr nur die: Das „Tiny
House Village“im oberfränkischen Fichtelgebirge ist das erste Miniaturhaus-Dorf Deutschlands. Gegründet wurde es 2017. Mittlerweile ist die Siedlung auf 21 Mini-Häuser mit 30 Einwohnerinnen und Einwohnern angewachsen.
Eine genaue Definition des Begriffs Tiny House gibt es übrigens nicht – entsprechend ist auch die Größe nicht exakt festgelegt. Meist sind aber Häuser zwischen 15 und 45 Quadratmetern gemeint. Sie können fest an einem Ort stehen. Die meisten werden inzwischen allerdings mit Rädern angeboten – ein Haus zum mitnehmen also, falls ein Wohnortwechsel anstehen sollte.
Die WLH schlägt vor, die Bedarfsabfrage über eine öffentliche Mitteilung des Planungsamts mit städtischen Mailaccount zu starten, an die sich alle Interessierten mit ihren Kontaktdaten wenden könnten. „Bei uns“, sagt Meike Lukat, „haben schon die ersten nachgefragt, wo sie sich melden können“.