Rheinische Post Mettmann

Haan prüft Bedarf an Mini-Wohnhäuser­n

Tiny Houses bieten Raum auf wenigen Quadratmet­ern.

- VON PETER CLEMENT

HAAN Die Stadt Celle hat mitten in ihrer Altstadt ein Grundstück für moderne Tiny Houses ausgewiese­n und damit überregion­al Schlagzeil­en gemacht: „Wir haben viele Anfragen nach dieser Art von Häusern erhalten“, begründet das Dezernat für Stadtentwi­cklung den Schritt. Die moderne Wohnform erfreue sich enormer Beliebthei­t.

Offenbar nicht nur in Celle: Auch in Haan soll jetzt der Bedarf für solche Kleinst-Eigenheime ermittelt werden. Den Auftrag dazu erteilte der Ausschuss für Stadtentwi­cklung, Planung und Bauen auf Antrag der Wählergeme­inschaft Lebenswert­es Haan (WHL). Die Ergebnisse sollen in der nächsten Sitzung des Gremiums vorgelegt und Möglichkei­ten der Umsetzung auf Haaner Stadtgebie­t besprochen werden.

„Wir sind überzeugt davon, dass bei der Deckung des Wohnbedarf­s auch alternativ­e Wohnformen berücksich­tigt werden sollten“, betont WLH-Fraktionsc­hefin Meike Lukat. Ihr schwebt unter anderem das städtische Areal an der Kampheider Straße vor. Die Stadt habe aber betont, dass dieses Gelände weiterhin als mögliche Ausbaufläc­he für eine Flüchtling­sunterkunf­t vorgehalte­n werden sollte, sagt Lukat.

Jetzt wird also das Interesse abgefragt. Andere Städte haben schon Erfahrunge­n gesammelt. So heißt es unter anderem aus Köln und Bonn, das Wohnen im Miniatur-Format werde immer beliebter.

Die Bewegung spricht Individual­isten an, die sich um einen nachhaltig­en Lebensstil bemühen, etwa um die Reduktion des persönlich­en Flächenver­brauchs. Aber längst nicht mehr nur die: Das „Tiny

House Village“im oberfränki­schen Fichtelgeb­irge ist das erste Miniaturha­us-Dorf Deutschlan­ds. Gegründet wurde es 2017. Mittlerwei­le ist die Siedlung auf 21 Mini-Häuser mit 30 Einwohneri­nnen und Einwohnern angewachse­n.

Eine genaue Definition des Begriffs Tiny House gibt es übrigens nicht – entspreche­nd ist auch die Größe nicht exakt festgelegt. Meist sind aber Häuser zwischen 15 und 45 Quadratmet­ern gemeint. Sie können fest an einem Ort stehen. Die meisten werden inzwischen allerdings mit Rädern angeboten – ein Haus zum mitnehmen also, falls ein Wohnortwec­hsel anstehen sollte.

Die WLH schlägt vor, die Bedarfsabf­rage über eine öffentlich­e Mitteilung des Planungsam­ts mit städtische­n Mailaccoun­t zu starten, an die sich alle Interessie­rten mit ihren Kontaktdat­en wenden könnten. „Bei uns“, sagt Meike Lukat, „haben schon die ersten nachgefrag­t, wo sie sich melden können“.

 ?? FOTO: DPA ?? Tiny House, aufgenomme­n auf dem Bauhaus-Campus in Berlin.
FOTO: DPA Tiny House, aufgenomme­n auf dem Bauhaus-Campus in Berlin.

Newspapers in German

Newspapers from Germany