Impflinge bekommen Biontech statt Astrazeneca
Im Düsseldorfer Impfzentrum sollen trotz des Impfstopps am Mittwoch keine Termine ausfallen, kündigte die Stadt an.
DÜSSELDORF Wegen weiterer Thrombose-Fälle wurden die Corona-Schutzimpfungen mit dem Mittel des Herstellers Astrazeneca für Menschen unter 60 Jahren vorerst gestoppt. Am Dienstagabend setzte das Land Nordrhein-Westfalen die Impfung jüngerer Personen aus. Davon sind auch Personen der impfberechtigten Berufsgruppen in Düsseldorf betroffen. Wie die Stadt am Dienstag mitteilte, sollen aber keine Termine im Impfzentrum ausfallen. Alle Personen unter 60 Jahren, die am Mittwoch einen Termin im Impfzentrum haben, bekommen statt Astrazeneca den Impfstoff von Biontech.
Die Betroffenen wurden im Laufe des Abends durch das Impfzentrum informiert, heißt es. Die Stadt bittet die Impflinge darum, die Termine nicht abzusagen oder sie verfallen zu lassen. Die Impftermine der über 80-Jährigen, für die ohnehin der Impfstoff der Firma Biontech verwendet wird, sind davon nicht betroffen und können wie vereinbart durchgeführt werden.
„Die Stadt Düsseldorf beobachtet die aktuellen Entwicklungen zu auftretenden Nebenwirkungen bei einer Impfung mit dem Impfstoff der Firma Astrazeneca sehr genau“, sagte ein Stadtsprecher. Auch die Leiter von fünf der sechs Uni-Kliniken in NRW hatten sich in einem gemeinsamen Brief an den Bundes- und
Landesgesundheitsminister für den vorläufigen Stopp von Impfungen jüngerer Frauen mit dem Wirkstoff von Astrazeneca ausgesprochen.
Die Uniklinik Düsseldorf impft seit Dienstag seine ambulanten und stationären Risikopatienten direkt auf dem Klinikgelände. Hier stelle sich die Astrazeneca-Frage aber nicht, wie ein Sprecher sagte. Die Patienten bekommen ausschließlich den Biontech-Impfstoff aus einem Sonderkontingent des Landes NRW. Impfberechtigt sind Personen, die aufgrund ihrer Erkrankung ein hohes Risiko für einen schweren Verlauf einer Covid-19-Infektion haben. Dazu gehören zum Beispiel Patienten nach oder vor Organtransplantation und Tumorpatienten.
Bereits Mitte März hatte es einen Impfstopp für das Mittel des Herstellers Astrazeneca gegeben. Nach der ersten Unterbrechung wurde allen Impfberechtigten in Düsseldorf ein Nachholtermin am 23. März angeboten, heißt es von der Stadt. Wer diesen Termin nicht wahrnehmen konnte, hatte die Möglichkeit, einen neuen Termin über die städtische Hotline zu vereinbaren. Einen Einbruch bei den Terminzusagen habe es nicht gegeben, so ein Sprecher. Das Impfzentrum in der Arena verzeichne eine hohe Termintreue – daran habe der Impfstopp grundsätzlich nichts geändert. In wenigen Einzelfällen sei es aber zu Absagen aufgrund des Impfstoffs gekommen.
In der vergangenen Woche wurden in Düsseldorf rund 8800 Impfungen mit Biontech, etwa 5100 Impfungen mit Astrazeneca und 1100 Impfungen mit Moderna durchgeführt.