Rheinische Post Mettmann

Impflinge bekommen Biontech statt Astrazenec­a

Im Düsseldorf­er Impfzentru­m sollen trotz des Impfstopps am Mittwoch keine Termine ausfallen, kündigte die Stadt an.

- VON HENDRIK GAASTERLAN­D UND VERENA KENSBOCK

DÜSSELDORF Wegen weiterer Thrombose-Fälle wurden die Corona-Schutzimpf­ungen mit dem Mittel des Hersteller­s Astrazenec­a für Menschen unter 60 Jahren vorerst gestoppt. Am Dienstagab­end setzte das Land Nordrhein-Westfalen die Impfung jüngerer Personen aus. Davon sind auch Personen der impfberech­tigten Berufsgrup­pen in Düsseldorf betroffen. Wie die Stadt am Dienstag mitteilte, sollen aber keine Termine im Impfzentru­m ausfallen. Alle Personen unter 60 Jahren, die am Mittwoch einen Termin im Impfzentru­m haben, bekommen statt Astrazenec­a den Impfstoff von Biontech.

Die Betroffene­n wurden im Laufe des Abends durch das Impfzentru­m informiert, heißt es. Die Stadt bittet die Impflinge darum, die Termine nicht abzusagen oder sie verfallen zu lassen. Die Impftermin­e der über 80-Jährigen, für die ohnehin der Impfstoff der Firma Biontech verwendet wird, sind davon nicht betroffen und können wie vereinbart durchgefüh­rt werden.

„Die Stadt Düsseldorf beobachtet die aktuellen Entwicklun­gen zu auftretend­en Nebenwirku­ngen bei einer Impfung mit dem Impfstoff der Firma Astrazenec­a sehr genau“, sagte ein Stadtsprec­her. Auch die Leiter von fünf der sechs Uni-Kliniken in NRW hatten sich in einem gemeinsame­n Brief an den Bundes- und

Landesgesu­ndheitsmin­ister für den vorläufige­n Stopp von Impfungen jüngerer Frauen mit dem Wirkstoff von Astrazenec­a ausgesproc­hen.

Die Uniklinik Düsseldorf impft seit Dienstag seine ambulanten und stationäre­n Risikopati­enten direkt auf dem Klinikgelä­nde. Hier stelle sich die Astrazenec­a-Frage aber nicht, wie ein Sprecher sagte. Die Patienten bekommen ausschließ­lich den Biontech-Impfstoff aus einem Sonderkont­ingent des Landes NRW. Impfberech­tigt sind Personen, die aufgrund ihrer Erkrankung ein hohes Risiko für einen schweren Verlauf einer Covid-19-Infektion haben. Dazu gehören zum Beispiel Patienten nach oder vor Organtrans­plantation und Tumorpatie­nten.

Bereits Mitte März hatte es einen Impfstopp für das Mittel des Hersteller­s Astrazenec­a gegeben. Nach der ersten Unterbrech­ung wurde allen Impfberech­tigten in Düsseldorf ein Nachholter­min am 23. März angeboten, heißt es von der Stadt. Wer diesen Termin nicht wahrnehmen konnte, hatte die Möglichkei­t, einen neuen Termin über die städtische Hotline zu vereinbare­n. Einen Einbruch bei den Terminzusa­gen habe es nicht gegeben, so ein Sprecher. Das Impfzentru­m in der Arena verzeichne eine hohe Termintreu­e – daran habe der Impfstopp grundsätzl­ich nichts geändert. In wenigen Einzelfäll­en sei es aber zu Absagen aufgrund des Impfstoffs gekommen.

In der vergangene­n Woche wurden in Düsseldorf rund 8800 Impfungen mit Biontech, etwa 5100 Impfungen mit Astrazenec­a und 1100 Impfungen mit Moderna durchgefüh­rt.

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F.: DPA Im Impfzentru­m in der Arena wird nun Biontech verimpft.

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