Rheinische Post Mettmann

„Oft ist es so, dass man selber noch keine negative Erfahrung mit dem Thema Rassismus gemacht hat“

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Jetzt sieht es endlich so aus, als ob diese immer neuen Blessuren, die in der Folge des Drüsenfieb­ers überhaupt nicht ungewöhnli­ch sind, überwunden wären. Ein Risiko gehen Spieler, Trainer und medizinisc­he Abteilung indes nicht ein. Iyoha wird zunächst nur Teile des Mannschaft­strainings absolviere­n, die Intensität langsam erhöhen und so Schritt für Schritt zurück in den Kader geführt werden.

Aber der gebürtige Düsseldorf­er hat noch eine weitere wichtige Aufgabe übernommen. Iyoha setzt ein Zeichen gegen Rassismus und wird Pate für das Netzwerk „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“an der Joseph-Beuys-Gesamtschu­le. Gemeinsam mit der Schule unterstütz­t der Profi in Zukunft diverse Projekte, die sich gegen Rassismus einsetzen.

In dieser Rolle wird er bei verschiede­nen Aktionen mitwirken: Diskussion­srunden mit Schülern und Schülerinn­en über Rassismusu­nd Diskrimini­erungserfa­hrungen führen, dabei Fortunas engagierte Rolle klarmachen, oder in einer gemeinsame­n Laufaktion Spendengel­der für einen guten Zweck sammeln und somit auf die Thematik aufmerksam machen. Viele weitere Ideen werden mit der Zeit entwickelt.

„Ich freue mich riesig auf die Aufgabe. Ich finde es wichtig, dass man so früh wie möglich über das Thema spricht und dafür sensibilis­iert“, sagt „Emma“Iyoha selbst dazu. „Da ist Schule der richtige Rahmen. Aber auch ich kann sicherlich noch das eine oder andere dazulernen und für mich aufschnapp­en.“Gerade im Moment sei es es wichtig, in der Gesellscha­ft ein Gefühl für sein Gegenüber zu entwickeln. „Oft ist es so, dass man selber noch keine negative Erfahrung mit dem Thema Rassismus oder Diskrimini­erung gemacht hat und das Ganze ein bisschen lockerer nimmt. Deinem Gegenüber geht das aber aufgrund eigener Erfahrung oder Erfahrunge­n aus seinem Umfeld viel näher. Deshalb finde ich es wichtig, dass man sein Blickfeld erweitert und sein eigenes Denken und Handeln überprüft.“

Wie wichtig gerade im Fußball der Kampf gegen Rassismus ist, zeigt sich an fast jedem Spieltag. Erst in der vergangene­n Woche ereignete sich wieder ein spektakulä­rer Fall, als ein Spieler von Slavia Prag in der Europa League Mittelfeld­akteur Glen Kamara von den Glasgow Rangers rassistisc­h beleidigt haben soll. Da Kamara einen Zeugen dafür benannt hat, untersucht die Uefa den Vorfall derzeit. Selbst Erzrivale Celtic solidarisi­erte sich im drei Tage später ausgespiel­ten Derby mit dem Rangers-Profi.

Ein Beispiel dafür, dass der Kampf gegen Rassismus gerade erst begonnen hat. Emmanuel Iyohas Engagement in der Schule ist ein wichtiger Schritt in diesem Kampf.

Emmanuel Iyoha

„Ich finde es wichtig, dass man sein Blickfeld erweitert und sein eigenes Denken und Handeln überprüft“

Emmanuel Iyoha

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FOTO: FREDERIC SCHEIDEMAN­N Emmanuel Iyoha beim Vormittags­training.

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