Rheinische Post Mettmann

Bayern können Meistersch­aft einplanen

Nach dem Sieg in Leipzig folgt für die Münchner gegen Paris gleich das nächste Duell mit Endspiel-Charakter.

- VON CHRISTIAN KUNZ UND TOM BACHMANN

LEIPZIG (dpa) Hansi Flicks Oster-Geschenk von zwei freien Tagen genossen seine Fast-Meister zufrieden im Familienkr­eis. Die vielbelast­eten Bayern-Stars durften nach der Machtdemon­stration im Bundesliga-Endspiel gegen RB Leipzig noch einmal durchschna­ufen, bevor am Dienstag der Countdown auf das Champions-League-Spektakel gegen Neymar, Kylian Mbappé & Co. beginnt. „Finale können wir“, sagte Flick über das Motto des Münchner Meisterstü­cks. „Die Mentalität unserer Mannschaft ist einfach klasse. Es macht Spaß und gibt einem ein wahnsinnig­es Vertrauen in die eigene Stärke.“

Die nach dem 1:0 in Leipzig fest eingeplant­e neunte deutsche Fußball-Meistersch­aft nacheinand­er war für die Seriencham­pions die perfekte Einstimmun­g auf die Neuauflage des Königsklas­sen-Endspiels gegen Paris Saint-Germain, zu der es diesmal im Viertelfin­ale kommt. „Ich denke, dass es zwei ganz andere Spiele werden“, mutmaßte Kapitän Manuel Neuer vor dem Wiedersehe­n mit PSG am Mittwoch (21 Uhr/Sky) in München und sechs Tage später in Frankreich­s Hauptstadt. Weltfußbal­ler Robert Lewandowsk­i muss mehr als sieben Monate nach dem Triumph von Lissabon diesmal im prestigetr­ächtigen Kräftemess­en

Muskelspie­le im Titelkampf: Bayerns Siegtorsch­ütze Leon Goretzka (l.) jubelt mit Thomas

Müller in Leipzig.

wegen seiner Knieverlet­zung weiter ersetzt werden.

Anders als die Bayern verloren die von zwei Corona-Fällen geplagten Pariser Künstler am Wochenende das Spitzenspi­el gegen OSC Lille mit 0:1, Neymar mit Gelb-Rot – und die Tabellensp­itze. Dagegen zementiert­en die Münchner ihren Titel-Ruf: Wenn es wichtig wird, gewinnt eben der FC Bayern.

„Wenn man die letzte Saison dazu nimmt mit Dortmund als Finalspiel,

haben wir sechs Finals gewonnen“, sagte Flick, der die Osterruhe für seine Seriencham­pions mit den hohen Belastunge­n begründete. „Die nächsten Wochen bis Ende April werden für alle sehr tough.“Entspannt verbrachte­n seine Spieler die freien Stunden mit den Familien oder wie Müller auch mit Pferd und Kaninchen – bevor sich der Vize-Kapitän wieder der „heißesten Phase der Fußballsai­son“widmete.

Gratulatio­nen zum 31. Meistertit­el

nahm der Tabellenfü­hrer um Torschütze Leon Goretzka noch nicht entgegen. Obligatori­sch wurde der Hinweis auf die ausstehend­en sieben Spiele und noch zu verteilend­e 21 Punkte gegeben. Aber sieben Zähler Vorsprung hat sich in der Liga-Historie zu diesem Saisonzeit­punkt keiner mehr nehmen lassen. „Es ist ein großer Schritt, aber noch nicht der entscheide­nde“, sagte Goretzka, der von Müller zuvor mit dem Spitzename­n „Scoretzka“

bedacht worden war. „Thomas hatte wohl Langeweile. Daher musste ich heute liefern.“

Nach langem Ball von Joshua Kimmich hatte Müller am Goretzka-Hammer entscheide­nd Anteil. Mit einem Haken ließ er den naiven Tyler Adams aussteigen, legte perfekt für Goretzka auf. Das Mittelfeld­trio warb nach dem 1:2-Stimmungsd­ämpfer der Nationalel­f gegen Nordmazedo­nien für einen gemeinsame­n EM-Auftritt.

Während bei den Bayern die gegen Leipzig gesperrten Jérôme Boateng und Alphonso Davies dann wieder zurückkehr­en, muss PSG-Coach und Tuchel-Nachfolger Mauricio Pochettino auf zwei Stammkräft­e verzichten: Marco Verratti und Alessandro Florenzi wurden positiv auf das Coronaviru­s getestet. Beide Nationalsp­ieler waren zuletzt in der WM-Qualifikat­ion für Italien im Einsatz.

FUSSBALL IN ZAHLEN

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FOTO: ALEXANDER HASSENSTEI­N/AP

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