Fortuna sollte nicht mehr rechnen
Sollen wir nun wirklich alle wieder den Rechenschieber herauskramen? Oder im digitalen Zeitalter vielleicht besser: die Taschenrechnerfunktion des Smartphones? Die Tabelle der 2. Fußball-Bundesliga gäbe es ja durchaus her, liegt Fortuna Düsseldorf doch als Fünfter der Klassements „nur“sieben Punkte hinter dem Drittplatzierten Greuther Fürth, und 21 Zähler sind noch zu vergeben.
Die Antwort lautet dennoch: Nein, die Fortuna ist einfach zu inkonstant, als dass man jetzt allen Ernstes mit einem Siegeszug bis zum letzten Spieltag kalkulieren dürfte. Zumal die Truppe von Trainer Uwe Rösler aufgrund der miesen Tordifferenz im Grunde sogar acht Punkte Rückstand aufweist. Doch auch für die Fortuna-Profis ist es offensichtlich besser, nicht mehr groß herumzurechnen, ob es mit dem Aufstieg noch klappen könnte. Die letzten Spiele vor der Länderspielpause hatten eine Schwäche offenbart, mit der Kenner der Düsseldorfer Szene nicht unbedingt gerechnet hatten: Sowohl in Sandhausen (0:0) als auch gegen Bochum (0:3) hatte Fortuna gefällig kombiniert und eine große Zahl Torchancen herausgespielt, dann aber im Abschluss versagt. Beim 2:1 in Darmstadt nun fiel die spielerische Leistung wesentlich schwächer aus – doch dafür verwerteten die Fortunen durch Luka Krajnc und Dawid Kownacki ihre wenigen Chancen eiskalt.
Was kurios und eher zufällig klingt, ist bei näherem Hinschauen absolut nachvollziehbar. Beim Abstiegskandidaten Sandhausen und im vermeintlichen „Endspiel“um den Aufstieg gegen Bochum versagten den Düsseldorfern in vielen Szenen schlichtweg die Nerven vor dem Tor – und das kann absolut damit zusammenhängen, dass die Spieler sich selbst einen allzu großen Druck aufgebaut hatten. Sei’s drum, das Thema ist durch, der Druck ist weg. Es sei denn, Fortuna setzt jetzt doch noch einmal zu einer Serie an. Aber darüber können wir dann reden, wenn es jemals so weit sein sollte.