Für grüne Dächer gibt es Fördergelder
Häuslebauer dürfen mit bis zu 30 Euro pro Quadratmeter rechnen. Fassaden- und Dachgrün hilft Insekten, entlastet die Kanalisation und verbessert das Stadtklima. Die Erkrather CDU feiert die „Umsetzung eines Wahlversprechens“.
ERKRATH Alles Grün macht der Mai: Hausbesitzer in Erkrath können voraussichtlich schon bald Zuschüsse dafür bekommen, dass sie etwas für die Umwelt tun, in dem sie ihre Hausfassaden und Dächer begrünen. Eine entsprechende Satzung war am Dienstag Thema im Umweltausschuss. Wer es clever anstellt, kann bis zu 30 Euro pro Quadratmeter vom Staat bekommen, höchstens aber 3000 Euro pro Grundstück. Mit dem Geld soll die Hälfte der Begrünungsmaßnahme gefördert werden.
Das zu fördernde Projekt muss auf Erkrather Stadtgebiet liegen. Bei Dächern reicht es nicht, nur an einer Stelle ein wenig Rollrasen auszubreiten. Vielmehr soll die Dachbegrünung eine Fläche von wenigstens zehn Quadratmetern bedecken und mindestens sechs Zentimeter dick sein. Förderungsfähig sind die Ausgaben für Planung und Beratung, die Ausführung durch einen gewerblichen Betrieb und die Kosten von Material, Saatgut und Pflanzen. Ein grünes Dach oder eine grüne Fassade bieten Lebensraum für Insekten, entlasten bei starkem Regen die städtische Kanalisation und verbessern das Stadtklima.
Wichtig für Häuslebauer, die ihren grünen Daumen versilbern lassen wollen: Die Förderung muss zuerst beantragt und genehmigt werden – bevor das Projekt beginnt. Und cleveren Hausbesitzern, denen der städtische Bebauungsplan ohnehin ein grünes Dach verbindlich ins Pflichtenheft schreibt, werden die Förderung nicht bekommen. Ähnliches gilt für kühle Rechner, die ihre vertrocknete Dachbegrünung lediglich auffrischen – oder umweltschädliche Dachbedeckungen kaschieren wollen. Es empfiehlt sich also ein ganz genauer Blick in die Förderkriterien, bevor die Blütenträume auf dem eigenen Dach oder an der eigenen Fassade allzu rasch ins Kraut schießen. Das jeweilige Projekt muss zudem auf mindestens fünf Jahre angelegt sein.
Aus den Reihen der Erkrather Parteien schreibt es sich vor allem die CDU zugute, dass die Erkrather Hausbesitzer die Chance bekommen, mit Rückenwind durch eine staatliche Förderung etwas für den Umweltschutz in der Stadt zu tun. Notwendig sei nur noch ein abschließendes positives Votum des Stadtrats am 29. April. Dann könne das Förderprogramm bereits ab dem 1. Mai starten. „Wir freuen uns sehr, dass in Erkrath erneut der Klimaschutz vorangebracht wird“, kommentieren das CDU-Ausschussmitglied Jan Wiertz und der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Marc Hildebrand den entsprechenden Tagesordnungspunkt im Umweltausschuss. Vor allem zeigen sich die beiden Christdemokraten erfreut darüber, dass „wieder einmal ein Versprechen aus unserem Kommunalwahlprogramm umgesetzt werden kann.“