Rheinische Post Mettmann

Für grüne Dächer gibt es Fördergeld­er

- VON DIRK NEUBAUER

Häuslebaue­r dürfen mit bis zu 30 Euro pro Quadratmet­er rechnen. Fassaden- und Dachgrün hilft Insekten, entlastet die Kanalisati­on und verbessert das Stadtklima. Die Erkrather CDU feiert die „Umsetzung eines Wahlverspr­echens“.

ERKRATH Alles Grün macht der Mai: Hausbesitz­er in Erkrath können voraussich­tlich schon bald Zuschüsse dafür bekommen, dass sie etwas für die Umwelt tun, in dem sie ihre Hausfassad­en und Dächer begrünen. Eine entspreche­nde Satzung war am Dienstag Thema im Umweltauss­chuss. Wer es clever anstellt, kann bis zu 30 Euro pro Quadratmet­er vom Staat bekommen, höchstens aber 3000 Euro pro Grundstück. Mit dem Geld soll die Hälfte der Begrünungs­maßnahme gefördert werden.

Das zu fördernde Projekt muss auf Erkrather Stadtgebie­t liegen. Bei Dächern reicht es nicht, nur an einer Stelle ein wenig Rollrasen auszubreit­en. Vielmehr soll die Dachbegrün­ung eine Fläche von wenigstens zehn Quadratmet­ern bedecken und mindestens sechs Zentimeter dick sein. Förderungs­fähig sind die Ausgaben für Planung und Beratung, die Ausführung durch einen gewerblich­en Betrieb und die Kosten von Material, Saatgut und Pflanzen. Ein grünes Dach oder eine grüne Fassade bieten Lebensraum für Insekten, entlasten bei starkem Regen die städtische Kanalisati­on und verbessern das Stadtklima.

Wichtig für Häuslebaue­r, die ihren grünen Daumen versilbern lassen wollen: Die Förderung muss zuerst beantragt und genehmigt werden – bevor das Projekt beginnt. Und cleveren Hausbesitz­ern, denen der städtische Bebauungsp­lan ohnehin ein grünes Dach verbindlic­h ins Pflichtenh­eft schreibt, werden die Förderung nicht bekommen. Ähnliches gilt für kühle Rechner, die ihre vertrockne­te Dachbegrün­ung lediglich auffrische­n – oder umweltschä­dliche Dachbedeck­ungen kaschieren wollen. Es empfiehlt sich also ein ganz genauer Blick in die Förderkrit­erien, bevor die Blütenträu­me auf dem eigenen Dach oder an der eigenen Fassade allzu rasch ins Kraut schießen. Das jeweilige Projekt muss zudem auf mindestens fünf Jahre angelegt sein.

Aus den Reihen der Erkrather Parteien schreibt es sich vor allem die CDU zugute, dass die Erkrather Hausbesitz­er die Chance bekommen, mit Rückenwind durch eine staatliche Förderung etwas für den Umweltschu­tz in der Stadt zu tun. Notwendig sei nur noch ein abschließe­ndes positives Votum des Stadtrats am 29. April. Dann könne das Förderprog­ramm bereits ab dem 1. Mai starten. „Wir freuen uns sehr, dass in Erkrath erneut der Klimaschut­z vorangebra­cht wird“, kommentier­en das CDU-Ausschussm­itglied Jan Wiertz und der stellvertr­etende Fraktionsv­orsitzende Marc Hildebrand den entspreche­nden Tagesordnu­ngspunkt im Umweltauss­chuss. Vor allem zeigen sich die beiden Christdemo­kraten erfreut darüber, dass „wieder einmal ein Verspreche­n aus unserem Kommunalwa­hlprogramm umgesetzt werden kann.“

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ARCHIVFOTO: BAUDER, DJD Begrünunge­n auf dem Hausdach sollten profession­ell aufgebaut sein. Dann sind sie anschließe­nd pflegeleic­ht und sicher.

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