Rheinische Post Mettmann

SPD fordert Lolli-Tests für Kitas

Die Opposition in NRW dringt auf andere Corona-Testmethod­en für Kleinkinde­r.

- VON KIRSTEN BIALDIGA

DÜSSELDORF Die SPD-Opposition in NRW fordert die Landesregi­erung auf, sich an den Kosten für sogenannte Lolli-Tests in Kitas zu beteiligen. „Diese Corona-Tests sind deutlich genauer und kindgerech­ter“, sagte der familienpo­litische Sprecher der SPD, Dennis Maelzer. Einige Kommunen wie Mönchengla­dbach oder Köln böten sie bereits an. Beim Lolli-Test lutschen die Kinder an einem Wattestäbc­hen. Maelzer äußerte zugleich Zweifel, ob es gelungen sei, jede Kita mit ausreichen­d Tests für die Kinder und das Personal zu beliefern.

Anders als in Schulen sind die Tests für Kitakinder freiwillig. Die Eltern bekommen die Sets mit nach Hause und können ihre Kinder selbst testen. Vorige Woche informiert­e NRW-Familienmi­nister Joachim Stamp (FDP) jedoch über Lieferprob­leme. Die SPD will das Thema sowie die Forderung nach Erstattung der Elternbeit­räge auf die Tagesordnu­ng einer der nächsten Landtagssi­tzungen setzen. Handlungsb­edarf besteht aus Sicht der Opposition auch beim Ausbau der Kitaplätze für unter Dreijährig­e (U3). Für das Kitajahr 2021/22 gebe es einen Zuwachs von 3349 U3-Plätzen. Im Vergleich zum Vorjahr bedeute dies ein Plus von lediglich 0,8 Prozent. Im Kitajahr 2018/2019 habe der Zuwachs noch bei rund 11.800 U3-Plätzen gelegen. Mit einer U3-Betreuungs­quote von 29,2 Prozent liegt Nordrhein-Westfalen im Vergleich der Bundesländ­er laut Statistisc­hem Bundesamt auf dem vorletzten Platz, knapp vor Bremen. Auch die zur Finanzieru­ng der Kitas wichtigen Kindpausch­alen stiegen Maelzer zufolge so wenig wie nie zuvor – trotz stark wachsender Kosten für Mieten und Personal.

Maelzer kritisiert­e, dass die Landesregi­erung nicht regelmäßig über den Stand der Infektions­fälle in den Kitas und der Impfungen beim Personal berichte: „Der Familienmi­nister muss ein wöchentlic­hes Monitoring veröffentl­ichen.“Die Entwicklun­g in den Kitas sei besorgnise­rregend. Zuletzt habe es viermal so viele Infektions­fälle in den Einrichtun­gen landesweit gegeben wie im November. Das Familienmi­nisterium äußerte sich dazu nicht.

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