Rheinische Post Mettmann

Düsseldorf holt neue Stadtmanag­er aus der Nachbarsch­aft

CDU und Grüne stellen ihre Kandidaten für wichtige Chefposten im Rathaus vor. Die Männer arbeiten derzeit als Dezernente­n in Ratingen und Nettetal.

- VON UWE-JENS RUHNAU

DÜSSELDORF Zum Fell des Bären, das Wahlsieger unter sich aufteilen, gehören auch Spitzenpos­ten im Rathaus. Vor allem geht es um die Dezernente­nposten, die vergleichb­ar sind mit Ministerpo­sten einer Regierung. CDU und Grüne haben in ihrem Kooperatio­nsvertrag nach der Wahl im vorigen Jahr ausgemacht, dass jede Fraktion einen Posten besetzt. Die Kandidaten stellen sich jetzt den Ratsfrakti­onen vor.

Michael Rauterkus soll auf Vorschlag der CDU Beigeordne­ter für Wirtschaft, Digitalisi­erung, Personal und Organisati­on werden. Der 47-Jährige ist CDU-Mitglied und erst seit April 2019 Erster Beigeordne­ter der Stadt Nettetal für Verwaltung­s- und Infrastruk­turmanagem­ent,

macht also relativ rasch den nächsten Karrieresc­hritt. Rauterkus ist unter anderem zuständig für eine neue Führungsst­ruktur und neue Arbeitsfor­men (mobiles Arbeiten) und mehrere Digitalisi­erungsproj­ekte. Er ist in Dülmen geboren und promoviert­er Chemiker. 2005 startete er seine Karriere bei der Hansestadt Hamburg und war dort im Umweltmini­sterium zuletzt drei Jahre Fachamtsle­iter für Verbrauche­rschutz, Gewerbe und Umwelt. Er ist verheirate­t, Vater eines Kindes und lebt in Mönchengla­dbach. Rauterkus’ Weggang wird am Niederrhei­n sehr bedauert. Er habe dort etwas aufbauen wollen und bereits erste Erfolge eingefahre­n, ist zu hören. Die neue Struktur des Bauhofs Nette-Betrieb ist dafür ein Beispiel.

Die Grünen schlagen Jochen Kral für die neue Position des Beigeordne­ten für Mobilität vor. Der 51-Jährige ist seit 2014 Technische­r Beigeordne­ter in Ratingen und für Verkehrsko­nzepte, Straßenbau und den Masterplan Radverkehr zuständig. Eines seiner Großprojek­te war die Reaktivier­ung

der Ratinger Weststreck­e. Der parteilose Kral hat in der Nachbarsta­dt einen hervorrage­nden Ruf, es ist dort ebenfalls von einem großen Verlust die Rede. Grünen-Fraktionsc­hef Norbert Czerwinski nennt ihn „pragmatisc­h und zielorient­iert“und hofft, dass mit ihm Verkehrspr­ojekte besser vorankomme­n.

Kral ist Raum- und Umweltplan­er und hat 1998 bis 2000 sein Städtebaur­eferendari­at bei der Stadt Düsseldorf gemacht. Er arbeitete drei Jahre in einem Büro für Städtebau und startete seine Karriere mit Stationen in Witten und Viersen. Er ist verheirate­t und lebt in Oberbilk. Die Stellen wurden ausgeschri­eben, das von Oberbürger­meister Stephan Keller gesteuerte Verfahren durch einen Personalbe­rater begleitet. Die Wahl der Kandidaten soll am 29. April im Stadtrat stattfinde­n. Das Personalka­russell dreht sich jedoch weiter. Die FDP hat noch das Vorschlags­recht für einen neuen Sportdezer­nenten inne. Die Grünen werden das Kulturress­ort neu besetzen, wenn Hans-Georg Lohe 2022 in Rente geht. Hier ist Miriam Koch, Leiterin des Amts für Migration und Integratio­n, designiert­e Nachfolger­in.

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