Rheinbahn-Chefs müssen beim Sparen nachsitzen
Dem Aufsichtsrat fehlte beim neuen Sparkonzept die Detailtiefe. Jetzt soll es eine Sondersitzung geben.
DÜSSELDORF Der Rheinbahn-Vorstand muss seine Ideen zur Senkung der Unternehmensverluste konkretisieren. In der Aufsichtsratssitzung am Montag stießen die Vorschläge der Manager auf Unmut, weil sie die Effekte der Maßnahmen nicht beziffern konnten. Dies soll nun in einer Sondersitzung nachgeholt werden, die in Kürze stattfinden soll. Die Zeit drängt, denn die Rheinbahn hat durch die Pandemie Fahrgäste in zweistelliger Millionenhöhe verloren, fährt aber immer noch in einem Rhythmus, der für einen Zuwachs an Passagieren gedacht war. Darauf soll möglichst kurzfristig reagiert werden, und dies auf eine Weise, dass der Betrieb nach dem Ende der Pandemie wieder hochgefahren werden kann.
Für dieses Jahr hat die Rheinbahn einen Verlust von 121 Millionen Euro angemeldet, die Stadt muss diesen ausgleichen. Knapp 20 Millionen Euro jährlich könnte ein neues Sparprogramm bringen. Dafür sollen hauptsächlich Leistungen eingeschränkt werden, etwa bei den Metrobus-Linien, die nur zu den Stoßzeiten gut ausgelastet sind. Das schlug der Rheinbahn-Vorstand auch vor, konnte aber keine Einsparsumme nennen. „Das war dürftig vorbereitet“, hieß es aus Teilnehmerkreisen. Zudem stehen weitere Linien auf der Sparliste. So soll die Taktverdichtung auf der U75 verschoben werden, geplant war ein 7,5-Minuten-Takt. Bei der U78 könnte ein Kurs über Tag herausgenommen werden. Was tatsächlich geschieht, soll in der Sondersitzung geklärt werden. Bis dahin muss der Vorstand auch herausfinden, welche Beschlüsse vielleicht in den Verkehrsausschuss des Rates gehören. Auch dazu konnten die Manager am Montag keine Angaben machen.
Der Großbrand einer Halle mit dem Verlust von 38 Bussen Ende März beschäftigte den Aufsichtsrat ebenfalls. Die Brandursache steht immer noch nicht fest, wie ein Gutachter berichtete. Bald sollen die Busse aus der Halle geschafft und diese abgerissen werden. In zwei Jahren soll eine neue Halle im Betrieb sein.