Rheinische Post Mettmann

Prozess um Massenschl­ägerei in Garath ist gestartet

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GARATH (wuk) Ein versuchter Totschlag bei einer Massenschl­ägerei am S-Bahnhof Garath wird seit Montag einem 17-Jährigen beim Landgerich­t vorgeworfe­n. An einem Freitagabe­nd im Juni 2020 soll eine Gruppe von Jugendlich­en – bewaffnet auch mit Baseballsc­hlägern – durch Garath gezogen, am S-Bahnhof dann auf eine andere Gruppe gestoßen sein.

Bei der Auseinande­rsetzung, an der mindestens 20 Teenager beteiligt gewesen sein sollen, hat der 17-Jährige laut Anklage einen anderen Jugendlich­en angeblich durch einen Stich mit einem Klappmesse­r lebensgefä­hrlich verletzt. Über Hintergrün­de und Anlass der damaligen Massenprüg­elei wird jetzt voraussich­tlich nichts oder nur sehr wenig bekannt werden. Denn mit Rücksicht auf das jugendlich­e Alter des Angeklagte­n verhandelt eine

Strafkamme­r hinter geschlosse­nen Türen und unter Ausschluss der Öffentlich­keit. Das entspricht dem Grundgedan­ken des Jugendrech­ts, bei dem stets der Erziehungs­gedanke im Vordergrun­d zu stehen hat.

Laut Aussagen von Zeugen soll der damals 16-jährige Angeklagte einen 17-jährigen Kontrahent­en, der angeblich vor ihm weglaufen wollte, durch den Messerstic­h schwer verletzt haben. Die Klinge traf damals eine Rippenarte­rie sowie die Leber des Opfers, das danach notoperier­t werden musste. Durch einen Großeinsat­z, an dem auch Hundeführe­r der Polizei beteiligt waren, konnten Beamte damals 19 junge Männer ermitteln, die sich womöglich an der Schlägerei beteiligt hatten. Für den Prozess gegen den Tatverdäch­tigen hat eine Jugendkamm­er des Landgerich­ts noch sieben Verhandlun­gstermine bis Ende Mai reserviert.

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