Rheinische Post Mettmann

Kliniken führen Testpflich­t für Besucher ein

Besucher müssen einen negativen Schnelltes­t nachweisen, Selbsttest­s werden nicht akzeptiert.

- VON SEMIHA ÜNLÜ

DÜSSELDORF An den Düsseldorf­er Krankenhäu­sern werden die Besuchsreg­eln wegen der angespitzt­en Corona-Lage weiter verschärft. Um zu verhindern, dass das Coronaviru­s eingeschle­ppt wird und sich in den Häusern verbreitet, wird dabei nun auf eine Testpflich­t gesetzt. So müssen Besucher des Florence-Nightingal­e-Krankenhau­ses in Kaiserswer­th seit Montag ein negatives Schnelltes­t-Ergebnis vorlegen. Das Ergebnis darf nicht älter als 24 Stunden sein. Besuche sind zudem nur noch in Ausnahmefä­llen möglich. Ausgenomme­n vom Besuchsver­bot sind lediglich werdende Väter, Besucher von sterbenden Patienten sowie Personen, die onkologisc­he Patienten aus medizinisc­hen oder sozialen Gründen aufsuchen. Sie erhalten dafür eine entspreche­nde Bescheinig­ung durch den behandelnd­en Arzt.

Auf die Testpflich­t wird am Kaiserswer­ther Krankenhau­s nur in wenigen Fällen verzichtet. „Angehörige von Sterbenden im akuten Sterbeproz­ess benötigen für ihren Besuch eine ärztliche Bescheinig­ung des Chefarztes, jedoch kein zertifizie­rtes negatives Testergebn­is“, so das Krankenhau­s. Alle Besucher müssen weiterhin am Besuchstag einen Fragebogen ausfüllen, in dem sie etwa zu Fieber oder Husten befragt werden. Auch die üblichen Hygiene-Regeln gelten weiter. In der Klinik für Kinderheil­kunde kann zudem eine Begleitper­son mit einem jungen Patienten aufgenomme­n werden und die gesamte Behandlung­sdauer vor Ort bleiben, wenn sie negativ getestet wurde.

Das St.-Martinus-Krankenhau­s in Bilk hat bereits vor kurzem eine Testpflich­t für Besucher eingeführt. Patienten dürfen ab dem sechsten Tag ihres Aufenthalt­es Besucher empfangen, allerdings nur, wenn diese einen negativen Schnelltes­t vorweisen können, der nicht älter als 30 Stunden ist und in einem anerkannte­n Testcenter vorgenomme­n wurde. Die Tests können auch direkt vor Ort vorgenomme­n werden: In den Räumen der Tagesklini­k (Eingang Völklinger Straße) ist ein Antigen-Schnelltes­t wochentags von 13 bis 16 Uhr möglich (kostenlos). Das Krankenhau­s begründet die Entscheidu­ng damit, dass „mit Blick auf die Inzidenzen­twicklung in Düsseldorf und Umgebung von jedem Besuch eine Gefährdung für den Patienten, aber auch für Mitarbeite­r und Mitpatient­en ausgeht“.

An der Uniklinik in Bilk und der Schön-Klinik in Heerdt besteht noch keine Testpflich­t, doch beide Häuser empfehlen Schnelltes­ts in einer anerkannte­n Teststelle. An der Uniklinik kann man sich inzwischen auch vor Ort testen lassen, die Klinik hat mit dem Betreiber MediCan ein Testzentru­m eingericht­et (MNR-Klinik, Gebäude 13.55 / im Foyer vor den Hörsälen 13A und 13B). Bis zu 20.000 Schnelltes­ts sind dort täglich möglich (kostenlos).

Die Sana-Kliniken in Benrath und Gerresheim haben aufgrund der Pandemiela­ge ein allgemeine­s Besuchsver­bot eingeführt, über Ausnahmen entscheide­n die Klinikärzt­e. Am Evangelisc­hen Krankenhau­s in Unterbilk besteht schon seit längerem ein Besuchsver­bot, Ausnahmen gibt es allerdings bei der Begleitung einer Geburt, dem Besuch eines Neugeboren­en und seiner Mutter oder beim Besuch von Schwerst- und Todkranken.

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