Diese App hilft Senioren in Mettmann
Als erste Stadt im Kreis startet Mettmann die Senioren- und Gesundheits-App „Gut versorgt in ...“. Die App dient als zusätzliches Informationsmedium zu den bestehenden Angeboten, ist barrierefrei und wird sukzessive ausgebaut.
METTMANN Golden Ager in Neuss und Düsseldorf nutzen sie bereits, jetzt zieht Mettmann nach. Als erste Stadt im Kreis Mettmann wurde die Senioren- und Gesundheits-App „Gut versorgt“jetzt freigeschaltet. Zielgruppe sind Menschen ab 55plus und deren Verwandtschaft, Freunde und Kümmerer, wie Projektleiter Michael Bley erklärt. Kostenlos, ohne Registrierung und Namensnennung kann besagte App heruntergeladen werden. Auch die Stadt kostet diese Dienstleitung keinen Cent, sie ist werbefrei und wird über Zusatzpakete, die Anbieter kaufen können, finanziert.
Bereits 2020 hatte Sozialamtsleiterin Anja Karp besagtes Tool in Augenschein genommen und sich dafür begeistert. „Die App wurde beispielsweise dem Seniorenrat vorgestellt, die Resonanz war durchweg positiv“, berichtet sie. Das gleiche Feedback gaben der Runde Tisch für Seniorenfragen sowie die Akteure der Quartiersarbeit. „Alle fragten: Wann geht’s endlich los?“
Hinter neun Kacheln sind Themenschwerpunkte hinterlegt, sie umfassen Überschriften wie „Adressen von A bis Z“, „Rat & Info“, „Notrufnummern“oder „Unterhaltung“ebenso wie „Ausbildung/Jobs“. „Nutzer sollen auf ein breit gefächertes Angebot zugreifen können“, erläutert Projektleiter Michael Bley – Auflistung von Kinderärzten inklusive. „Die sind dann für die Enkelkinder gedacht.“Vieles der App ist mit der Homepage der Stadt Mettmann verlinkt.
Per Suche, markiert durch eine Lupe, kann ein gewünschtes Thema aufgerufen werden, aus der App geht es interaktiv zum Gesprächspartner. „Vom Text bis zum Freizeichen des Telefons sind es drei bis vier Klicks“, erläutert der Projektleiter, wie beispielhaft hinterlegte Telefonnummern direkt genutzt werden. Gleiches gilt für hinterlegte Merkblätter oder Checklisten, die zur Weiterleitung oder zum Ausdruck rasch und unkompliziert verarbeitet werden können. Weil alles barrierefrei ist, müssen Texte nicht selbst gelesen werden, es gibt eine Vorlesefunktion.
Ein eigenes Redaktionsteam stellt Texte ein, Mode-, Gesundheits- und Ernährungsthemen sind hierfür Beispiele, aber auch die Anleitung zur Erstellung eines digitalen Kontos zählt dazu. Anregungen für weitere Inhalte werden gerne genommen, sagt Michael Bley. Gleiches gilt für die Aktualität. „Wir sind nicht immer vor Ort“, wem Änderungen als Nutzer auffallen, kann diese per Feedback-Formular kommunizieren.
Viele Inhalte stammen von der stadteigenen Homepage, weitere Infos kommen aus Nachbarstädten im Kreis Mettmann und weitere Angebote machen Dienstleister.
Die Sorge, dass ältere Menschen mit dem digitalen Angebot möglicherweise überfordert sind, hat Sozialamtsleiterin Anja Karp nicht. „Die App ist einfach zu bedienen und immer mehr Menschen, die ins Seniorenalter kommen, sind digital gut geschult.“
Der einzige kleine Haken des Systems könnte dessen Aktualität sein. Sicher verändern sich die Zusammensetzung des Seniorenrats oder der Name des Behindertenbeauftragten – Mabel Stickley übernimmt diese Aufgaben in Mettmann – nicht im Tagestakt. Öffnungszeiten von Einrichtungen dagegen sehr wohl.
„Auf kurzen Kommunikationswegen entwickeln wir das Angebot weiter“, sagen Anja Karp und Michael Bley. Rund um die Sicherheit für Senioren will Anja Karp sich zeitnah beispielsweise mit dem „Aktionsbündnis Sicherheit“beraten. Vielleicht können Warnungen vor aktuellen Enkeltrick-Betrügern oder anderen Gaunern so zukünftig schnell und unkompliziert kommuniziert werden.