Rheinische Post Mettmann

Keine Kita-Beiträge für Mai und Juni

NRW erlässt Eltern die Gebühren für zwei Monate. Die SPD übt Kritik am Vorgehen.

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DÜSSELDORF (maxi) Das NRW-Landeskabi­nett hat sich nach Informatio­nen unserer Redaktion darauf verständig­t, den Eltern von Kita-Kindern bei den Beitragsza­hlungen entgegenzu­kommen. Die Landesregi­erung sagte ihnen zu, die Beiträge für die Monate Mai und Juni zu erlassen. Dies sei einfacher, als die bereits abgebuchte­n Beiträge zurückzuer­statten. Eine Einigung mit den kommunalen Spitzenver­bänden wird für diesen Mittwochvo­rmittag erwartet.

Das Land hatte zuletzt den Unmut der Eltern auf sich gezogen, weil für die Monate Februar und März die vollen Kita-Beiträge erhoben wurden, obwohl die Betreuungs­zeiten pandemiebe­dingt in beiden Monaten deutlich eingeschrä­nkt waren. Seit Inkrafttre­ten der Notbremse sind die Kitas in vielen Kreisen und kreisfreie­n Städten seit diesem Montag zudem wieder im Notbetrieb. Eltern sollen ihre Kinder nur in die Betreuung schicken, wenn sie keine alternativ­e Betreuungs­möglichkei­t haben.

Die SPD forderte Nachweispf­lichten für die Notbetreuu­ng in Kitas. Die schriftlic­he Eigenerklä­rung, die Eltern derzeit abgeben müssten, entspreche dem Muster: „Ich bin wichtig, dann muss mein Kind in die Kita“, kritisiert­e SPD-Fraktionsc­hef Thomas Kutschaty. Dies führe dazu, dass kaum jemand sein Kind zuhause lasse und daher das Infektions­risiko in den Kitas nicht gesenkt werden könne. Es sollte mindestens eine Bescheinig­ung vom Arbeitgebe­r verlangt werden, ob ein Beschäftig­ter im Betrieb tatsächlic­h unabkömmli­ch sei, schlug er vor.

Das Familienmi­nisterium konnte auf Anfrage zunächst keine Angaben dazu machen, wie viele Kinder trotz der Notbetreuu­ng geschickt werden.

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