Rheinische Post Mettmann

Sechs Corona-Ausbrüche in Kliniken seit Beginn der Pandemie

- VON NICOLE KAMPE

DÜSSELDORF Deutschlan­dweit kommt es vor allem in Kliniken mit intensiver Versorgung von Covid-Patienten immer wieder zu Corona-Ausbrüchen, zuletzt wurden 13 Corona-Fälle im Sana-Krankenhau­s Benrath festgestel­lt. Neun Patienten, die wegen einer anderen Krankheit stationär behandelt wurden und vier Mitarbeite­r waren betroffen. Das Krankenhau­s in Benrath ist aber nicht das erste in Düsseldorf, in dem es einen solchen Ausbruch gab.

Im EVK infizierte­n sich im Juli 2020 zehn Personen, im November vergangene­n Jahres waren elf Personen in der LVR-Klinik betroffen. Einen Monat später steckten sich zehn Menschen im Augusta-Krankenhau­s an und 19 Personen im Universitä­tsklinikum. Zum Jahreswech­sel

wurden 13 Menschen im St. Vinzenz-Krankenhau­s positiv getestet. Die Stadt spricht von einem Ausbruch, wenn bei zehn Personen ein epidemiolo­gischer Zusammenha­ng festgestel­lt werden konnte. „Die Sana-Klinik in Benrath ist aktuell die einzige betroffene Klinik in Düsseldorf“, sagt eine Sprecherin der Stadt.

Der Grund für solche Ausbrüche liege an der Beschaffen­heit des Virus, erklärt Katharina Stratos vom

Sana-Krankenhau­s. „Durch die lange Inkubation­szeit von im Schnitt fünf Tagen und die unterschie­dliche Infektiosi­tät kann es vorkommen, dass jemand heute negativ getestet wird und morgen oder übermorgen dann doch positiv auf Covid-19 sein kann“, so die Klinikspre­cherin.

Patienten und Mitarbeite­r würden deshalb auch immer mehrfach getestet. Und weil diese Tests nicht hundertpro­zentige Sicherheit geben, haben viele Kliniken ein generelles Besuchsver­bot erlassen: „Trotz konsequent­er Screenings und Nachverfol­gungen besteht nun mal ein gewisses Restrisiko, dass es zu einem Viruseintr­ag kommen kann. Nicht zuletzt auch aufgrund der Virus-Mutationen“, sagt Stratos.

Bei den betroffene­n Mitarbeite­rn und Patienten aus Benrath waren „glückliche­rweise keine schweren Krankheits­verläufe zu beobachten“, sagt Katharina Stratos, die betont, dass sich niemand in Düsseldorf Sorgen machen müsse, „dass wir unseren Versorgung­sauftrag für die Düsseldorf­er Bevölkerun­g nicht einhalten können“. Die Grenzen, die derzeit von Experten und Politik diskutiert würden und zu entspreche­nden Maßnahmen führten, beträfen in erster Linie die Intensiv-Versorgung­splätze und im Besonderen die Beatmungsm­öglichkeit­en.

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