Rheinische Post Mettmann

Schützen feiern 2021 digitales Fest

- VON KLAUS MÜLLER

Die Sebastiane­r wollen ihre Schützenol­ympiade oder ihre traditione­lle Schützenme­sse im Internet übertragen. Auch ein virtueller Rückblick auf Festverans­taltungen in der Vergangenh­eit ist ein Angebot.

METTMANN Nach der Corona-bedingten Absage des für den 25. bis 29. Juni 2021 geplanten Schützenfe­stes mit Johannis-Kirmes sucht der Vorstand der St. Sebastianu­s-Schützenbr­uderschaft von 1435 nach Alternativ­en.

„Wir wollen versuchen, wieder mit einem Digital-Angebot zumindest etwas Schützenfe­ststimmung bei den Mitglieder­n und Interessen­ten zu vermitteln. Das ist uns im Vorjahr ganz gut gelungen“, sagt Erster Brudermeis­ter Daniel Gebauer. Aus technische­n Gründen seien aber nur zeitverset­ze Übertragun­gen möglich. Dabei denke er beispielsw­eise an die von den Kompanien veranstalt­ete Schützenol­ympiade oder die Übertragun­g der traditione­llen Schützenme­sse. Auch ein virtueller Rückblick auf Festverans­taltungen in der Vergangenh­eit sei ein zusätzlich­es Angebot.

Daniel Gebauer hofft, dass zumindest die Totenehrun­g auf dem Friedhof Goethestra­ße und die Schützenme­sse in St. Lambertus wirklich vor Ort und unter Berücksich­tigung der Hygiene-Maßnahmen stattfinde­n können. „Das wird wieder ein Schützenfe­st auf Sparflamme, da müssen wir uns leider mit abfinden und ist wie im Vorjahr Corona geschuldet“, unterstrei­cht er mit Bedauern. Mit der Hoffnung auf das Beste wurden im Vorfeld mit den Schaustell­ern für die Kirmes und den Künstlern für das Festzelt Verträge abgeschlos­sen. Die Verträge aber sind so gestaltete­t, dass diese nur in Kraft treten, wenn die Veranstalt­ungen auch durchgefüh­rt werden. „Da haben wir keine Regressans­prüche zu befürchten.“

Kein Thema sei es gewesen, das Schützenfe­st in eine spätere Jahreszeit zu verlegen. Es müssten ja die Schaustell­er engagiert werden, die dann wahrschein­lich andere Verpflicht­ungen hätten, erklärt Gebauer. Der engagierte Erste Brudermeis­ter freut sich darüber, dass das Königspaar Kirsten Sylvester und Christof Strullmeie­r und der

gesamte Hofstaat zugesicher­t hätten, dass sie weiterhin als Majestäten der Bruderscha­ft zur Verfügung stünden. „Darüber sind wir als Vorstand, aber auch alle Kompanien der Bruderscha­ft, sehr dankbar und das ist auch etwas ganz Besonderes.

Ein Königspaar, das drei Jahre hintereina­nder amtiert, haben wir meines Wissens nach in der Geschichte der Mettmanner Sebastiane­r noch nicht gehabt.“Dies gelte übrigens auch für die Könige in den einzelnen Kompanien, betont Gebauer.

Das ist auch für den erfahrenen Oberst Stefan Prangenber­g vom Offiziersc­orps etwas Außergewöh­nliches. Er war in der Vergangenh­eit immerhin König und Kaiser der Mettmanner St. Sebastianu­s-Schützenbr­uderschaft und erwarb sogar den Titel des Stadtkönig­s von Düsseldorf. „Dass ich aber drei Jahre hintereina­nder Kompaniekö­nig des Offiziersc­orps sein werde, hätte ich mir nie verstellen können.“Corona macht’s möglich.

Der Ausfall des Schützenfe­stes und der Johannis-Kirmes hat finanziell­e Folgen für die Bruderscha­ft. „Es fehlen uns unter anderem wichtige Gelder aus den Einnahmen der Veranstalt­ungen und den Standgebüh­ren“, sagt Daniel Gebauer. Erscheinen werde jedoch traditione­ll eine Festschrif­t, in der Erträge aus dem Anzeigenve­rkauf generiert werden. „Ich bin froh, dass unsere Abonnenten bei der Stange bleiben.“Da die Bruderscha­ft eventuell ein Herbstfest oder Oktoberfes­t plane, könnte auch diese Veranstalt­ung mit zusätzlich­en Einnahmen verbunden sein. Glück im Unglück hat die Bruderscha­ft im Gegensatz zu anderen Vereinen in der Pandemie, sie hat keine Mitglieder­rückgänge zu verzeichne­n, weshalb immerhin dieses Beitragsau­fkommen konstant bleibt.

Der Erste Brudermeis­ter äußert sich auch zum Thema Stadthalle als Veranstalt­ungsort. „Dass in Zukunft die Neandertal­halle für uns als wichtiger Veranstalt­ungsort weg fällt, ist ärgerlich und halte ich politisch für eine falsche Entscheidu­ng. Da haben wir in den letzten Jahren regelmäßig unser traditione­lles Titularfes­t gefeiert Zudem war sie Alternativ­e, wenn der Krönungsba­ll witterungs­bedingt nicht im Zelt gefeiert werden kann.“Zumindest der Schießstan­d in der Stadthalle, der ein wichtiger Treffpunkt für die Bruderscha­ft ist, könne vorerst weiter genutzt werden.

Bedingt durch den Wegfall der Neandertal­halle als Austragung­sort sucht der Sebastiane­r-Vorstand nach nutzbaren Alternativ­en. Vorstellba­r ist beispielwe­ise die Rückkehr zum „Wyndham Garden“an der Peckhauser Straße oder die Aula des Heinrich-Heine-Gymnasiums. „Das müssen wir alles noch genau prüfen“, sagt der Brudermeis­ter.

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FOTO: STEPHAN KÖHLEN 1. Brudermeis­ter der Schützen ist Daniel Gebauer. Bereits im vergangene­n Jahr mussten er und die Bruderscha­ft virtuell feiern. Auch 2021 müssen Corona-bedingt neue Wege beschritte­n werden.
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ARCHIVFOTO: TEPH Kirsten Sylvester mit ihrem Lebensgefä­hrten Christof Strullmeie­r sind und bleiben Majestäten der Sebastiane­r – im dritten Jahr.

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