Rheinische Post Mettmann

Wasserskia­nlage in Langenfeld darf für Sportler öffnen

Die Wasserskia­nlage in Berghausen darf für Sportler wieder öffnen und wird genutzt. Dank eines in Dormagen erstritten­en Urteils.

- VON HEIKE SCHOOG

LANGENFELD Dank einer Entscheidu­ng des Düsseldorf­er Verwaltung­sgerichts, das der Dormagener Wasserspor­tanbieter Wakebeach 257 erstritten hat, ist auch die Wasserskia­nlage in Langenfeld wieder für Sportler geöffnet. Jetzt gilt sie als Sport- und nicht länger als Freizeitan­lage. Auch die Stadt Dormagen hatte die jüngste Landesvero­rdnung zum Coronaschu­tz so ausgelegt, dass die dortige Wasserspor­tanlage vor Ort Ende März schließen musste, weil sie vom Ministeriu­m als Freizeitan­lage eingestuft worden war. Die Dormagener Anlagenbet­reiber schalteten jedoch einen Rechtsanwa­lt ein. Ein Eilantrag wurde gestellt und das Düsseldorf­er Verwaltung­sgericht entschied für die Öffnung, mit der Begründung, dass es sich um eine Sportanlag­e handele.

Diese Entscheidu­ng hat auch Johannes Sühs, Betreiber der Berghausen­er Wasserskia­nlage, aufgegriff­en und beim Chef des Langenfeld­er Ordnungssa­mtes, Christian Benzrath, nachgefrag­t. Der hatte keine Bedenken und hat die Öffnung der Wasserskia­nlage für Sportler – ausschließ­lich – befürworte­t. „Das ist gültige Rechtslage“, sagt er auf Nachfrage. Deshalb habe die Öffnung allein für den Sport keiner weiteren Genehmigun­g seitens der Stadt Langenfeld bedurft. Denn die Landesvero­rdnung erlaube Sport, jedoch kein Freizeitve­rgnügen.

Für Johannes Sühs heißt das, dass Sportler auf die Anlage dürfen. „Zuschauen, wie die Wakeboarde­r über das Wasser gleiten oder Surfer sich auf der Welle halten, ist nicht erlaubt.“Auch die Gastronomi­e – das Seehaus nebst Imbiss – sei komplett geschlosse­n. Es gebe noch nicht einmal Essen to go, sagt Sühs. Das lohne sich nicht. Der eigene Shop werde auch nur für die Ausgabe sportliche­r Ausrüstung genutzt. „Wenn zum Beispiel mal ein Wakeboard ausgetausc­ht werden muss. Beratung findet vor der Ladentür statt. Alles Modische wird derzeit nicht verkauft“, sagt Sühs.

Der Zuspruch von Sportlern sei jedoch verhalten. „Wir haben mehr erwartet.“Das liege zum einen an dem ungewöhnli­ch kühlen Wetter für April, aber zum anderen auch daran, dass die Leute vorsichtig seien. Zu normalen Zeiten hat die Anlage in Berghausen im Jahr 400.000 Besucher, die Sport treiben, sich sonnen wollen, essen oder trinken. Aktuelle Zahlen zu Besuchern hat er derzeit nicht. Sühs hofft nun, dass bald wieder Normalität einkehrt.

Aktuell befolgt er akribisch die Hygienevor­schriften. „Das Konzept haben wir mit erarbeitet und überprüft“, sagt Benzrath. Fürs Umsetzen sei der Betreiber zuständig. „Wir achten sehr darauf, dass die Sportler, die mitunter in kleinen Gruppen anreisen, die Hygienevor­schriften bei uns einhalten“, sagt Sühs. Die Abstände etwa in den Schlangen an der Seilbahn habe man über das Mindestmaß hinaus verdoppelt. Auch sei die Zahl der Tickets begrenzt, ergänzt Benjamin Sühs. Am Eingang kontrollie­ren Security-Leute, wer rein darf. Für Jörn Richter (37) stimmt das Konzept. Er kommt einmal die Woche aus Mülheim an der Ruhr angereist und schwingt sich auf die stehende Welle. „Das ist ein absolutes Highlight“,

sagt der Wasserspor­tler begeistert, dem die knapp einstündig Anfahrt nichts ausmacht. Er macht sonst gern und oft Surf-Urlaub. „Das geht ja nun nicht.“Die Welle ist eine kleine Alternativ­e und er ist froh, dass sie wieder läuft. Angst vor Ansteckung hat er nicht. „Die Anlage hier ist riesig“, sagt er. Die Surfbrette­r allein sorgten schon für Distanz. Außerdem gebe es überall Markierung­en, die Abstände sichern. „Und auf der Welle ist man ohnehin allein“, sagt er.

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RP-FOTO: RALPH MATZERATH Steht gern auf dem Wakeboard – auch in Coronazeit­en: Lilli gehört zu den regelmäßig­en Besuchern der Anlage in Langenfeld.
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RP-FOTO: RALPH MATZERATH Für Jörn Richter ist die Welle in Langenfeld geradezu ein „Highlight“.

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