Rheinische Post Mettmann

Impfzentru­m wirbt um Impfwillig­e

Zurzeit liegt die Auslastung in Erkrath bei weniger als einem Viertel, sagt der ärztliche Leiter Thomas Nasse. Und er ermuntert: „Kommen Sie vorbei!“

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KREIS METTMANN (dne) Vor Kurzem wäre das noch undenkbar gewesen: Im Impfzentru­m des Kreises Mettmann warten Helfer, Sanitäter und Ärzte auf Kundschaft – aber kaum jemand kommt! Deshalb schlägt der ärztliche Leiter des Impfzentru­ms, Dr. Thomas Nasse, jetzt die Werbetromm­el: „Nehmen Sie einfach Ihren Personalau­sweis und – falls vorhanden – den Impfpass mit und kommen Sie vorbei. Wir sind zwischen 8 und 20 Uhr da. Es gibt Biontech.“Nasse weiß, wonach die Menschen fragen, bevor sie ihren Oberarm frei machen.

Vom anfänglich­en Andrang im Impfzentru­m ist jetzt in der Ferienzeit nichts mehr zu spüren. Am Dienstag seien weniger als 500 Impflinge zu versorgen gewesen. Das ist nicht einmal ein Viertel der Personenza­hl, die am Timocompla­tz zu Spitzenzei­ten durchgesch­leust wurde. Den Verantwort­lichen macht die Impftrödel­ei angesichts der Delta-Variante Sorge.

Man brauche keinen Termin bei der Kassenärzt­lichen Vereinigun­g Nordrhein zu machen. Es sei genug Impfstoff vorhanden. Und es entstünden spontan vorbeikomm­enden Impfwillig­en keine Wartezeite­n – sagt Thomas Nasse. Wo noch vor einigen Wochen streng auf Priorisier­ung und auf die sorgfältig ausgehande­lte Reihenfolg­e der Impfwillig­en geachtet wurde, gilt nun: Freier Eintritt - wer sich impfen lassen will, der darf kommen.

Die neue Freiheit gilt für alle Menschen ab 16 Jahre, erläutert Nasse die letztverbl­iebene Beschränku­ngen bei der Corona-Immunisier­ung und ergänzt: „Wer noch nicht volljährig ist, muss natürlich in Begleitung eines Elternteil­s bei uns erscheinen.“Jugendlich­e im Alter zwischen 12 und 16 Jahre werden im Erkrather Impfzentru­m nicht geimpft. „Sie müssen sich an ihren Kinder- und Jugendarzt werden.“

Von der Herdenimmu­nität ist der Kreis mit 485.684 Einwohnern (2019) noch weit entfernt. Bislang wurden nach den Angaben der Kassenärzt­lichen Vereinigun­g Nordrhein (Stand: 20. Juli, 14.15 Uhr) 279.527 Personen zum ersten Mal geimpft. Den zweiten Piks bekamen 223.738 Personen. Im Impfzentru­m wurden 273.133 Injektione­n verabreich­t, in den Arztpraxen des Kreises Mettmann waren es 230.132 Injektione­n.

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ARCHIVFOTO: KÖHLEN Dr. Thomas Nasse, ärztlicher Leiter des Impfzentru­ms.

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