Rheinische Post Mettmann

96 Prozent der Geflüchtet­en sind geimpft

- VON JÖRG JANSSEN

DÜSSELDORF Die dynamische Entwicklun­g der Corona-Pandemie wirkt sich auf die neu geschaffen­e Einrichtun­g für wohnungslo­se Frauen an der Friedrich-EbertStraß­e aus. „Dieses neue Obdach verzögert sich und kann nicht wie geplant belegt werden“, sagt Miriam Koch, Leiterin des Amtes für Migration und Integratio­n. Ein neuer Termin für die Eröffnung stehe noch nicht fest.

Der Verlauf der Pandemie macht nach Einschätzu­ng des Amtes eine besondere Betreuung der Menschen in Asyl- und Obdachlose­nunterkünf­ten erforderli­ch. So hatte es in der vergangene­n Woche 48 Asylsuchen­de und acht Obdachlose gegeben, die positiv auf das Coronaviru­s getestet wurden sowie weitere 21 Menschen, die von den Behörden als Kontaktper­sonen identifizi­ert wurden. Ein Teil der Betroffene­n verblieb in häuslicher Quarantäne, 26 Menschen aus den beiden Gruppen wurden in einer Quarantäne­station untergebra­cht.

„Wo nötig, stellen wir eine mutterspra­chliche Kontaktper­sonen-Nachverfol­gung sowie eine Versorgung mit Lebensmitt­eln und Hygieneart­ikeln sicher“, betont Koch. Ebenso würden in den Flüchtling­s- unterkünft­en und Obdachlose­nheimen ärztliche Visiten angeboten. Zudem sei ein Sicherheit­sdienst rund um die Uhr vor Ort. Seit Beginn der Pandemie wurden 497 Menschen in Asylunterk­ünften sowie 131 Menschen in Obdachlose­nunterkünf­ten (bis Mitte Januar) positiv auf das Coronaviru­s getestet.

Als großen Erfolg wertet Koch eine auf die beiden Gruppen zugeschnit­tene Impfkampag­ne. Diese sei Ende vergangene­n Jahres gemeinsam mit mutterspra­chlichen Honorarkrä­ften und den Sprachmitt­lern der Sozialverb­ände umgesetzt worden. „Sämtliche Bewohner von Asylunterk­ünften wurden von Tür zu Tür angesproch­en und nach ihrem Impfstatus gefragt, wobei die Angaben freiwillig waren“, berichtet sie. Bei fehlendem oder nicht mehr ausreichen­dem Impfstatus habe die Stadt den Bewohnern auch einen besonderen Shuttleser­vice zum Impfzentru­m 2.0 und wieder zurück in die Unterkunft angeboten. Aus Sicht der Stadt war die Kampagne ein Erfolg. So habe die Impfquote vor dem Besuch der Asylunterk­ünfte bei durchschni­ttlich 41 Prozent gelegen. Nach dem Besuch lag sie bei 65 Prozent. „Zum Teil konnten in einzelnen Unterkünft­en Steigerung­sraten von bis zu 75 Prozentpun­kten verzeichne­t werden“, erläutert Miriam Koch. Die Quote der angetroffe­nen Bewohner, die noch ungeimpft seien, liege inzwischen bei nur noch vier Prozent.

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