Rheinische Post Mettmann

Jarzombek im CDU-Bundesvors­tand, Pantel scheitert krachend

Der Düsseldorf­er Bundestags­abgeordnet­e rückt in den Bundesvors­tand auf. Sylvia Pantel erreichte bei der Wahl das schlechtes­te Ergebnis.

- VON ARNE LIEB

DÜSSELDORF Der Düsseldorf­er CDU-Chef Thomas Jarzombek wurde zum Mitglied im Bundesvors­tand der Partei gewählt – die frühere Düsseldorf­er Bundestags­abgeordnet­e Sylvia Pantel hingegen erlitt bei der Abstimmung auf dem Parteitag am Wochenende eine empfindlic­he Schlappe: Sie verfehlte mit dem schlechtes­ten Ergebnis aller Kandidaten den Einzug in den Vorstand.

Der 48 Jahre alte Jarzombek war als einer von sechs Kandidaten vom NRW-Verband der Partei nominiert worden und übernahm die Position

von NRW-Innenminis­ter Herbert Reul, der ihn als seinen Nachfolger vorgeschla­gen hatte. Die Parteimitg­lieder waren einverstan­den: Jarzombek erhielt 62,12 Prozent der Stimmen bei einer digitalen Abstimmung der 1001 Delegierte­n. Das reichte für einen der 26 Posten als Mitglied des Bundesvors­tands. In seinem Bewerbungs­video warb Jarzombek unter anderem mit der „kernigen Opposition­sarbeit“, die die Düsseldorf CDU von 2014 bis 2020 gegen das Ampel-Bündnis im Stadtrat gemacht habe. Jarzombek ist in der neuen Wahlperiod­e der Sprecher der Unionsfrak­tion im

Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfol­genabschät­zung.

Einen solchen Vorstandsp­osten hätte auch Jarzombeks langjährig­e parteiinte­rne

Widersache­rin Sylvia Pantel gerne gehabt. Die 61-Jährige, die bei der Bundestags­wahl

im September ihr Mandat verloren hatte, gehörte nicht zu den NRW-Kandidaten – sondern wurde auf dem Parteitag von einem Delegierte­n vorgeschla­gen: Hans-Jürgen Irmer gehört zu Pantels Mitstreite­rn im Berliner Kreis der CDU, einem Zusammensc­hluss der Parteirech­ten.

Mit nur 22,37 Prozent der Delegierte­nstimmen scheiterte Pantel aber bei den Delegierte­n deutlich. Viele Beobachter sehen darin eine Reaktion auf Pantels Nähe zur Werteunion und ihrem Aushängesc­hild Hans-Georg Maaßen. Pantel war erst vor einer Woche gemeinsam mit

Maaßen als Diskutanti­n bei einer Podiumsdis­kussion der Werteunion aufgetrete­n, die wegen kontrovers­er Äußerungen für Schlagzeil­en gesorgt hatte. So sagte der Werteunion-Vorsitzend­e Max Otte unter anderem, Ex-Bundeskanz­lerin und CDU-Parteichef­in Angela Merkel sei „durch und durch DDR“gewesen und bezeichnet­e ihre Regierungs­zeit als „Zerstörung­swerk“. Pantel trat in der Online-Debatte weniger scharf auf und verteidigt­e die Partei und den politische­n Betrieb gegen Attacken. Sie hatte sich auch im Wahlkampf vor der Bundestags­wahl mit Maaßen gezeigt.

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RP-FOTOS: BRETZ CDU-Kreis-Chef Thomas Jarzombek und die ExAbgeordn­ete Sylvia Pantel.

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