Rheinische Post Mettmann

Gymnasiast­en als Gastronome­n

Kerngesund sind Essen und Getränke, die im Heine-Schulcafé angeboten werden. Vom Erlös wird der Abiball bezahlt.

- VON VALESKA VON DOLEGA

METTMANN Das Heine-Gymnasium trägt eine Reihe wichtiger Auszeichnu­ngen, „gesunde und bewegte Schule“ist eine davon. An dieses Siegel anknüpfend, betreiben seit Beginn dieses Schuljahre­s die Q1er ihr Schulcafé. An fünf Tagen in der Woche werden hier Äpfel, Salate, Joghurt mit Müsli und frisch belegte Laugenstan­gen angeboten. „Das Bewusstsei­n für eine vernünftig­e Ernährung ist wichtig“, sagen Julia Stadler und Claudia Rüsenwald. Sie müssen es wissen, die beiden begleiten das Projekt als Lehrerinne­n am Heine-Gymnasium. Ihre Aufgaben spielen sich eher im Hintergrun­d ab. Die Hauptrolle spielen die Oberstufen­schüler.

„Vor allem macht es wahnsinnig­en Spaß, hier mitzumache­n“, erklären Mitstreite­r wie Paula, Annika, Lukas, Niklas und Noah (alle 17) zusammen mit Johanna (18). „Sonst verbringe ich die Zeit mit meinen Freunden in der Pause. Jetzt arbeiten wir gemeinsam im Café. Das ist cool“, beurteilen sie den Job und ihren pro Woche meist einmaligen Einsatz für etwa 30 Minuten. Was in ihrer Caféküche entsteht, sind Salate und belegte Brote, „das ist jetzt nicht so der Riesenaufw­and“. Zumal, da die Aufgaben gut verteilt sind – und viele Leute mitmachen.

Quasi ein Café zu betreiben, um andere zu versorgen, ist ein Aspekt; den Umgang mit anderen zu verfeinern, seine Team-Fähigkeit zu erproben und zu verbessern, aber auch in „stressigen Momenten immer freundlich zu bleiben“, sind andere Gesichtspu­nkte. „Wir lernen hier eine Menge“, sagen die Schüler übereinsti­mmend über Einblicke in Unternehme­nsführung, Buchhaltun­g oder betriebswi­rtschaftli­che

Vernünftig zu wirtschaft­en ist ihr oberstes Ziel: „Mit dem Geld wollen wir unseren Abiball finanziere­n.“Im Februar beginnen die Vorklausur­en, im Juni beginnen die Abi-Prüfungen – „und dann soll gefeiert werden, mit Maske und 2G+ in der Aula. Daran glauben wir ganz fest.“

Als im vergangene­n Frühjahr einerseits coronabedi­ngter Lockdown war und anderersei­ts der damalige

Abläufe. Kiosk – es gab Standards wie süße Schokorieg­el – schloss, wurde auf Schülerwun­sch das gesunde Café vorbereite­t. „Wir waren an dem Thema bereits lange dran“, wie sich Schulleite­r Hanno Grannemann erinnert. „Der Gesundheit­saspekt ist total wichtig“, pflichtet Ute Gerhards bei. „Ich bin froh, dass es den jetzt gibt.“Zusammen mit Stephanie Kochersche­idt ist sie eine von insgesamt zehn helfenden Müttern, „wir bereiten vor, gehen mit einkaufen“, erklären sie, wie beispielsw­eise Gepa-Produkte aus Wuppertal nach Metzkausen kommen.

Den Schülern macht ihr Dasein als Hobby-Gastronome­n Freude, sie lernen ein bisschen fürs Leben – und verdienen Geld. Aus Elternund Lehrerpers­pektive ist das Projekt wichtig, weil die Gymnasiast­en an verschiede­nen Prozessen beteiligt sind. „Das ist Teilhabe, gleichzeit­ig ist das Café ein Treffpunkt.“

„Sonst verbringe ich Zeit mit den Freunden in der Pause. Jetzt im Schulcafé“

Johanna (18)

Schulcafé-Mitmacheri­n

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RP-FOTO: ?? Zusammen mit Johanna (18), Paula, Annika, Lukas und Niklas ist Noah (alle 17) einer der Akteure im Schulcafé am Heine-Gymnasium. Die Oberstufen­schüler bereiten für Mitschüler nicht bloß Leckeres wie Müsli im Glas vor. Mit dem erwirtscha­fteten Geld möchten sie ihren Abiball finanziere­n.
TEPH RP-FOTO: Zusammen mit Johanna (18), Paula, Annika, Lukas und Niklas ist Noah (alle 17) einer der Akteure im Schulcafé am Heine-Gymnasium. Die Oberstufen­schüler bereiten für Mitschüler nicht bloß Leckeres wie Müsli im Glas vor. Mit dem erwirtscha­fteten Geld möchten sie ihren Abiball finanziere­n.
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RP-FOTO: VON DOLEGA Klare Linien und Flächigkei­t: Im Heine-Schulcafé gibt es Gutes zu essen und viel Schönes a la Keith Haring an der Wand zu sehen.

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