Rheinische Post Mettmann

Mordkommis­sion ermittelt nach Schüssen auf Bordell

- VON OLIVER AUSTER

RATH Die Schüsse auf das Bordell „Oceans“Ende Dezember waren gefährlich­er, als bislang bekannt. Die Polizei hat eine Mordkommis­sion mit dem Namen „Club“eingericht­et. Die Staatsanwa­ltschaft ermittelt wegen versuchten Mordes. In der Nacht zum 29. Dezember waren der Polizei gegen 1.30 Uhr Schüsse an der Oberhausen­er Straße gemeldet worden. Laut Mitteilung der Polizei war ein dunkles Auto auf den Parkplatz des Bordells gefahren: „Aus dem Fahrzeug heraus wurden mehrere Schüsse auf den Eingangsbe­reich abgegeben. Einige Projektile durchschlu­gen Teile der gläsernen Fassade.“

Weil trotz oder gerade wegen der späten Stunde im Bordell noch einiges los war, hatten die Täter aus Sicht der Staatsanwa­ltschaft „billigend in Kauf genommen“, dass jemand stirbt. Daher gab es sofort den Anfangsver­dacht des versuchten Mordes. Die Öffentlich­keit bekam davon nichts mit, der Fakt tauchte nun aber in einem noch unveröffen­tlichten Papier des Innenminis­teriums für den Landtag auf.

Zu möglichen Tätern heißt es in dem Ministeriu­msbericht, den die AfD beantragt hatte: Es sei „Gegenstand andauernde­r Ermittlung­en, ob Rivalitäte­n mit anderen Personen als Motiv des Vorfalls vom 29.12.2023 in Betracht kommen. Zum gegenwärti­gen Zeitpunkt liegen hierzu keine belastbare­n Erkenntnis­se vor.“Damit bleibt auch unklar, ob es eine Spur zu dem Fluchtwage­n gibt, der mit mehreren Personen an Bord und quietschen­den Reifen davongeras­t war. Das „Oceans“, für das ExBordellb­etreiber Bert Wollershei­m als Werbefigur arbeitet, war in den letzten Jahren immer wieder Schauplatz von Ermittlung­en.

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