Rheinische Post Mettmann

Das interne Torjägerdu­ell

Christos Tzolis und Vincent Vermeij sollen die Fortuna wieder zu Siegen schießen.

- VON TOBIAS DINKELBORG

Am Samstagabe­nd hat Christos Tzolis wieder einmal vorgelegt. Zwei Treffer sind dem Offensivsp­ieler der Fortuna im Duell beim Karlsruher SC gelungen, sodass er sich mit nunmehr elf Toren nicht nur den zweiten Platz in der ligaweiten Torschütze­nliste mit Haris Tabakovic (Hertha), Laszlo Benes (HSV), Can Uzun (Nürnberg) und Marcel Hartel (St. Pauli) teilt, sondern auch die teamintern­e Wertung wieder vor Vincent Vermeij anführt. Der Niederländ­er war vor Weihnachte­n mit seinen neun Treffern still und heimlich am Griechen vorbeigezo­gen.

Tzolis wird die Rückkehr an die Spitze mit ziemlicher Sicherheit freuen, während Vermeij darauf gar nicht gelassener reagieren könnte. „Für Christos ist das Ganze vielleicht einen Ticken wichtiger als für mich. Er achtet schon viel darauf“, erzählt der ehemalige Freiburger, der eine grundsätzl­iche Feststellu­ng gemacht hat, seitdem er in Deutschlan­d spielt: „Viele junge Spieler achten sehr auf solche Sachen wie Noten, Tore und Vorlagen.“

Allerdings weiß auch Vermeij genau, dass er als Stürmer an seinem Output gemessen wird, und ein Treffer ist ihm seit dem Jahreswech­sel in der Liga noch nicht gelungen. Trotzdem blickt er positiv auf seine Leistungen in den jüngsten beiden Spielen gegen Elversberg und den

KSC. „Ganz zufrieden kann ich nicht sein, weil ich eben kein Tor geschossen habe. Aber ich habe mich in beiden Spielen gut gefühlt“, konstatier­t er, „und hatte auch das Gefühl, dass ich ein Tor machen kann. Die Möglichkei­ten waren da, gegen den KSC zum Beispiel ganz am Ende.“

Bislang ist das gegnerisch­e Gehäuse für Vermeij jedoch wie vernagelt. Umso sehnlicher wünscht er sich seinen nächsten Treffer herbei – auch, um Tzolis im internen Torjägerdu­ell, das der Niederländ­er dann doch nicht ganz ignorieren kann, nicht außer Sichtweite zu verlieren: „Natürlich hoffe ich, dass ich schnell ein oder zwei Tore mache, um Christos wieder Druck zu machen. Dieser Konkurrenz­kampf ist nämlich nur gut.“

In der Tat, denn er spornt an. Und so sagt Vermeij: „Er tut auch Christos

gut, das weiß ich.“Woran er das festmacht? An der Phase vor Weihnachte­n, als der Mittelstür­mer für den technisch starken Außenbahns­pieler vorübergeh­end nur noch von hinten zu sehen war. „Ich habe ihm angemerkt“, erzählt Vermeij, „dass er schon diese Extramotiv­ation hatte, als ich meine Tore gemacht habe und an ihm vorbeigezo­gen bin. Das ist gut, ich mag das.“

Und im Übrigen kann davon auch das gesamte Team profitiere­n, schließlic­h wartet Fortuna nach fünf Ligaspiele­n im neuen Jahr immer noch auf den ersten Sieg. Gegen Rostock soll es am Sonntag (13.30 Uhr, Arena) endlich so weit sein, am besten mit einem Tor von Tzolis oder Vermeij – oder beiden. Dass der kleine Konkurrenz­kampf um die größte Ausbeute nämlich in Egoismus mündet, glaubt der 29-Jährige nicht.

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„Es ist das Spiel von Christos, auch viele Einzelakti­onen zu haben“, sagt Vermeij. „Ich hatte aber noch nie das Gefühl, dass er den Ball nicht abspielen will. Ich jedenfalls werde den Ball immer an ihn abspielen – egal, ob er dann Torschütze­nkönig unserer Mannschaft wird.“Solange sich der mannschaft­liche Erfolg zeitnah wieder einstellt, ist das sicherlich auch das geringste Problem.

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FOTO: MORITZ MÜLLER Christos Tzolis traf bisher am häufigsten für Fortuna.

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