Neue Schumann-Einspielung mit CD-Preis ausgezeichnet
DÜSSELDORF (RP) Die fünf Juroren aus der Abteilung Chormusik im „Preis der deutschen Schallplattenkritik“waren sich einig wie selten. Die neue Stockholmer Einspielung der „Missa sacra“op. 147, die Robert Schumann in seiner Düsseldorfer Zeit komponiert hatte, wurde mit ungewöhnlich vielen Punkten bedacht. Die Produktion des Schwedischen Rundfunkschors erfuhr diese Ehre aus verschiedenen Gründen: Erstens wegen der famosen Klangqualität, zweitens wegen der ausdrucksvollen Interpretation, drittens wegen der repertoirepolitisch wichtigen Einspielung eines Werks, das zuweilen unterschätzt wird. Auf der CD bietet der Swedish Radio Choir auch die vier doppelchörigen Gesänge für gemischten Chor a cappella op. 141, die ebenfalls in Düsseldorf vollendet wurden.
In der Laudatio von RP-Musikredakteur Wolfram Goertz, der Mitglied der Chorjury ist, heißt es: „Der famose Schwedische Rundfunkchor blickt nach Düsseldorf und legt Robert Schumanns späte ,Missa sacra’ vor – in der Fassung für gemischten Chor, Solisten und Orgel. Unter der Leitung seines Chefdirigenten Kaspars Putnins gelingt ihm die Verwandlung von vermeintlicher Handwerkskunst in hochexpressive Intensität. Wer immer glaubte, Schumann habe hier allenfalls holzgetäfelt komponiert, wird eines Besseren belehrt. Das ,Kyrie’ hat etwas unfassbar Mysteriöses, das ,Gloria’ protzt nicht mit aufgesetztem Überschwang, sondern ersteht feierlich. Die Zartheit des ,Sanctus’ ist nicht von dieser Welt.“
Die CD ist beim schwedischen Label BIS Records erschienen. Musikfreunde können die Platte aber auch im Internet anhören, bei Youtube sind alle Tracks gelistet.
Der „Preis der deutschen Schallplattenkritik“wird alle drei Monate in 32 Kategorien vergeben – von Orchestermusik über Jazz und Rock bis zu Kinder- und Jugendaufnahmen. Neben Wolfram Goertz ist in Philipp Holstein ein weiterer RP-Kulturredakteur in der Großjury vertreten: Holstein agiert in der Kategorie Pop.
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