Rheinische Post Mettmann

Kö-Bogen-Blitzer haben schon mehr als 2700 Raser erwischt

In den ersten neun Betriebsta­gen der Anlage im Kö-Bogen-Tunnel verloren schon mehr als 20 Fahrer ihren Führersche­in.

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STADTMITTE (aus) Obwohl am KöBogen-Tunnel vor den neu installier­ten Radarfalle­n mit Schildern gewarnt wird, sind in den ersten neun Tagen schon 2718 Autos geblitzt worden. In 23 Fällen war danach sogar der Führersche­in fällig. Dem Vernehmen nach ist man beim Ordnungsam­t ebenso überrascht wie schockiert von den hohen Zahlen.

Bei Testmessun­gen vor dem Start waren zwar auch zahlreiche Autos zu schnell – aber da waren die Schilder noch nicht aufgestell­t, der Start war nicht kommunizie­rt. Nach dem „Scharfscha­lten“der Anlage wurden in den ersten neun Tagen 241.220 Messungen vorgenomme­n – mehr als jedes 100. Auto war zu schnell. Es gab im Schnitt 278 Verstöße pro Tag. 2348 Mal gab es „nur“ein Verwarngel­d, 370 Mal ein empfindlic­heres Bußgeld.

„Bemerkensw­ert sind die teils recht hohen Überschrei­tungen der erlaubten Geschwindi­gkeit“, heißt es von der Stadt. So lag die höchste gemessene Geschwindi­gkeit bei 115 km/h – bei erlaubtem Tempo 50. „Dieser Autofahrer erhält voraussich­tlich ein Bußgeld in Höhe von 700 Euro, drei Monate Fahrverbot und einen Drei-Punkte-Eintrag im

Verkehrsze­ntralregis­ter“, erklärt ein Stadtsprec­her.

Das sollte im Einzelfall wirken. Die Stadt will aber allgemein weniger Raserei im Tunnel. So betont man im Rathaus, dass es nicht darum gehe, mit den neuen Blitzern die Kassen zu füllen (der Verwaltung­saufwand dürfte bei den Zahlen immens sein): Die Blitzer sollen für die gesetzlich vorgegeben­e Sicherheit in Tunneln sorgen. Eine Risikoanal­yse hatte ergeben, dass das vorgegeben­e Tempolimit eingehalte­n werden muss.

Dafür wurden insgesamt drei Radaranlag­en für 400.000 Euro eingebaut. Man merkt als Autofahrer nicht, wenn man geblitzt wird („Black Flash“-Technik) – aber die Kameras sind so akkurat, dass neben dem Kennzeiche­n auch das Gesicht des Menschen hinter dem Lenkrad im Tunnel klar zu sehen ist. Die Daten werden online ins Ordnungsam­t geschickt. Von dort bekommt man dann das unschöne Erinnerung­sfoto per Post nach Hause.

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RP-FOTO: CSR An der Einfahrt zum Kö-Bogen Tunnel warnen Schilder vor der Tempomessu­ng, die erst vor wenigen Tagen in Betrieb genommen wurde.

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