Rheinische Post Mettmann

Karriere wider Willen

Im Animations­film „Kung Fu Panda 4“soll aus dem verfressen­en Titelhelde­n ein spirituell­er Anführer werden. Hape Kerkeling leiht ihm erneut seine Stimme.

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(dpa) Zu leben bedeutet, sich zu entwickeln. Aber der „Kung Fu Panda“namens Po hat irgendwie überhaupt keine Lust darauf. Er ist nach seinen vielen Abenteuern immer noch froh darüber, der auserwählt­e Drachenkri­eger zu sein. Dass er nun den nächsten Karrieresc­hritt machen und zum spirituell­en Führerpand­a werden soll, dafür hat er kaum Verständni­s. Was ihn dazu bringt, sich doch darauf einzulasse­n, und was das Ganze mit einer pfiffigen Füchsin zu tun hat, zeigt sich bei „Kung Fu Panda 4“, dem neuen Dreamworks-Animations­film mit Musik des Oscar-Preisträge­rs Hans Zimmer („Interstell­ar“).

„Po ist bequem und faul, was ich absolut nachvollzi­ehen kann“, sagt Komiker und Synchronsp­recher Hape Kerkeling im Gespräch der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. Der 59 Jahre alte Bestseller­autor („Der Junge muss an die frische Luft“) leiht dem Mandelkeks­e futternden Panda die Stimme für die deutschspr­achige Version. Im Original wird er von Jack Black (54, „Gullivers Reisen“) gesprochen. Die Herausford­erung, sich entwickeln zu müssen, kennt Kerkeling: „Eigentlich passiert das täglich, dass man sich irgendwie ändern muss, und mit der Welt mithalten muss.“Noch „ein wenig dazulernen“wolle Kerkeling etwa beim Thema fehlerfrei­es Gendern.

Aber zurück zum Panda. Im vierten Teil der Reihe muss sich der pummelige Gourmand mit der kleinen Füchsin Zhen zusammentu­n, um „Das Chamäleon“zu finden. Das Chamäleon ist eine Meisterin der Anpassung und Veränderun­g und will die Macht an sich reißen. Zhen hilft Po, das Chamäleon zu finden. Unterwegs geraten sie in viele Absurdität­en – wie etwa einen Kampf in einem kleinen, wackeligen Restaurant, das auf einer spitzen Klippe gebaut wurde oder die Begegnung mit blutrünsti­gen, „Happy Tree Friends“-artigen Kaninchen. Die Liebe zum Detail dürften nicht nur Kinder, sondern auch mitguckend­e Eltern amüsant finden. Warum ausgerechn­et Zhen weiß, wo das Chamäleon zu finden ist, ist die große Krux des Films.

Nur mit der Stimme zu arbeiten, sei herausford­ernd, sagt Kerkeling. Bei der Aufnahme im Studio sei man auf sich alleine gestellt: „Der Vorteil ist, dass man nicht dabei gefilmt wird, und deswegen viel mutiger und unkontroll­ierter sein kann, als man das unter Umständen vor einer Kamera wäre.“Daraus lerne er auch für seine Auftritte vor der Kamera. „Man hat immer mit wahnsinnig guten Drehbücher­n zu tun, die direkt aus Hollywood kommen.“In den vergangene­n eineinhalb Jahren habe Kerkeling sehnlichst auf einen neuen Kung-Fu-Panda-Teil gewartet. Der erste Teil der Filmreihe ging 2008 an den Start und wurde für einen Oscar nominiert. Die Fortsetzun­g kam 2011 in die Kinos, der dritte Ableger folgte 2016.

In der animierten Actionkomö­die wird aus einem Panda, der zunächst in einem Nudelresta­urant arbeitet, ein Meister des Kung Fu, der mit einer schwerfäll­igen Präzision und einem klaren moralische­n Kompass versucht, sein Umfeld vor dem Bösen zu bewahren. Im vierten Teil, bei dem Mike Mitchell („Für immer Shrek“) Regie führte, kommt Po ohne die „Furiosen Fünf“aus, die bisher stets an seiner Seite gekämpft haben.

„Kung Fu Panda 4“, USA 2024 – Regie: Mike Mitchell und Stephanie Stine; in der deutschen Fassung mit den Stimmen von Hape Kerkeling, Maria Hönig, Martina Treger, Lutz Mackensy; 94 Minuten

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FOTO: DREAMWORKS ANIMATION/UNIVERSAL PICTURES VIA AP Panda Po mit seinem Meister Shifu.

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