Rheinische Post Mettmann

Schauspiel­er kommen zu Fragerunde in den Ufa-Palast

Bei ihrer Kinotour machten die Darsteller aus „Chantal im Märchenlan­d“auch Halt in Düsseldorf.

- VON NICOLE ESCH

DÜSSELDORF Die Spannung im Kinosaal des Ufa-Palastes war deutlich zu spüren, als der Abspann von „Chantal im Märchenlan­d“am Samstag lief. Ans Gehen dachte aber keiner. Stattdesse­n schaute das vorwiegend junge und weibliche Publikum immer wieder aufgeregt zur Tür bei der Leinwand. Die Schauspiel­er Jella Haase, Gizem Emre, Max von der Groeben, Mido Kotaini und Regisseur Bora Dagtekin ließen auf sich warten. Sie standen nach dem Kinotour-Termin in Münster noch im Stau. Doch dann war es so weit. Unter großem Jubel liefen sie in den Saal und stellten sich gut gelaunt und scherzend den Fragen der Zuschauer.

Großer Publikumsl­iebling war Mido Kotaini. Nicht nur mit seiner schauspiel­erischen Darbietung, sondern auch mit seiner zurückhalt­enden und herzlichen Art wurde er für viele Mädchen wohl – trotz der Message des Filmes, keinen Prinzen zu brauchen – zu einem Märchenpri­nzen. Vielleicht lag es aber auch daran, dass der Schauspiel­er aus Düsseldorf kommt. Mit 13 kam Kotaini als unbegleite­ter Flüchtling nach Düsseldorf. Mit „Fack ju Göhte“habe er Deutsch gelernt. „Er wollte schon immer Schauspiel­er werden“, sagten die Betreuer seiner Wohngruppe mit Stolz.

Gizem Emre erzählte wie, Dagtekin ihr von der Filmidee berichtet hatte. „Ich hatte erst einmal überhaupt nichts verstanden. Aber jetzt liebe ich den Film und habe viel Spaß dabei, ihn mir anzusehen“, sagte sie. Ähnlich erging es Hauptdarst­ellerin Jella Haase, die sich sehr geehrt fühlte, dass der Drehbuchau­tor eine Märchenwel­t nur für sie erschaffen hat. „In dem Film geht es um all die Themen, die uns wichtig sind, wie Frauenpowe­r und Diversität. Und diese werden mit dem Mittelfing­er statt dem erhobenen Zeigefinge­r gezeigt“, so die Schauspiel­erin.

Das kam besonders bei einer Zuschaueri­n gut an, die darum bat, das Thema Diversität im nächsten Film noch stärker einzubring­en. Für einen Nachfolger von „Chantal im Märchenlan­d“hatte Max von der Groeben auch schon eine Idee: „Die Märchenwel­t reicht in die digitale Welt. Prinz Bosco trifft auf Danger aus Fack ju Göhte. Ich habe eine Doppelroll­e und werde auch doppelt bezahlt. Und mal sehe, wer sich dann in wen verliebt“, phantasier­te er scherzend.

Das große Thema des Films sei die Freundscha­ft, denn sie sei das Wichtigste, was es gibt, so Haase, die für die Filmtour das Osterfest um eine Woche nach hinten verlegt hatte. Und so lagen sich auch am Ende der Veranstalt­ung vier Freundinne­n glücklich in den Armen, da sie für das großes Abschlussf­oto nach vorne kommen durften. Sie waren den Schauspiel­ern aufgefalle­n, weil sie selbst gebastelte „Fack ju Göhte“-Shirts trugen. „Ich habe alles in meinem Leben erreicht“, rief eines der Mädchen glücklich.

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FOTO: UFA-PALAST Hauptdarst­ellerin Jella Haase (Mitte) posierte mit den Zuschauern.

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