Millionen Krönchen für den Greifvogelschutz
Das Projekt Düsselkronen unterstützt mit seiner Kronkorken-Sammlung jedes Jahr ein Tierschutzprojekt.
DÜSSELDORF Kronkorken haben einen Durchmesser von 2,6 bis drei Zentimetern und wiegen zwischen zwei bis drei Gramm. Überall fallen sie an, besonders aber in der Gastronomie, bei Unternehmen oder Veranstaltungen. Entsprechend viele davon hat Rüdiger Unger gemeinsam mit Blockblocks Cleanup schon während gemeinsamer Müllsammelaktionen eingesammelt. Irgendwann kam ihm der Gedanke: „Das Metall, könnte auch zurück in den Kreislauf“und die Idee, die Kronkorken getrennt zu sammeln war geboren – und damit auch ein Name für das Projekt: Düsselkronen.
Seitdem wird gesammelt – bei inzwischen über 50 Sammelstellen verteilt über die ganze Stadt. „Ich habe kaum mehr einen Überblick, wer jetzt alles für die Düsselkronen aktiv ist, denn wir verlangen von unseren Partnern auch Eigeninitiative“, erzählt Victoria Blocksdorf, die das Projekt vor einiger Zeit in ihr gemeinnütziges Unternehmen Blockblocks Cleanup aufgenommen hat. Alle müssen sich selbstständig registrieren und melden, wenn die Sammelbehälter voll sind.
Da gibt es etwa das Fortuna-Büdchen, das Bürgerhaus Salzmannbau, das Hyatt Hotel im Medienhafen und auch die Rheinische Post, um nur einige zu nennen, die sich bei dem Projekt engagieren. „Früher haben wir alles händisch eingesammelt“, erinnert sich Rüdiger Unger, der die
Kronkorlen anfangs in seinem Keller zwischenlagerte.
„Am Anfang hatten wir ein paar Hundert Kilo zusammen. So viel springt dabei nicht raus, aber die Schrottbienen haben, weil sie die Idee gut fanden, damals die Summe verdoppelt“, sagt Victoria Blocksdorf. Das Geld wird jedes Jahr an eine andere lokale Tierschutzorganisation gespendet. Allein im vergangenen Jahr wurden insgesamt 7424 Kilogramm Kronkorken gesammelt, das entspricht etwa 3,9 Millionen Stück. Herausgekommen sind dabei 1114 Euro, die an die Greifvogelhilfe Rheinland gehen.
Frank Seifert ist selbst Falkner und hat vor einigen Jahren eine Auffangstation gegründet. „Wir helfen nicht nur aktiv Tieren vor Ort, wir unterstützen auch per Whatsapp oder Videotelefonie weltweit“, erzählt er. Ob in Neuseeland, in Alaska oder Namibia, überall berät er Menschen, die Greifvögeln in Not helfen wollen. „Die Kosten sind natürlich hoch, Futter, Material, Unterbringung, Tierarztkosten“, zählt er auf. Doch mit der Arbeit wird nicht nur den Vögeln geholfen, auch die Forschung kann durch die Arbeit des Vereins viel profitieren. „Wir sind regelmäßig in Kontakt mit Universitäten und nehmen akribisch Daten auf“, erzählt er.
Auch 2024 soll gesammelt werden. Schon jetzt ist rund eine Tonne Kronkorken zusammen – und ein weiterer Verein wird Unterstützung erhalten: diesmal der nordrhein-westfälische Fledermausschutz.