Prozess um tödliche Messerattacke auf Taxifahrer
Der 39-Jährige soll einen 44-Jährigen auf der Corneliusstraße erstochen haben. Das Opfer ist der Ex-Lebensgefährte der Tante.
DÜSSELDORF Mit einem schweigenden Angeklagten hat beim Landgericht der Prozess um den gewaltsamen Tod eines Taxifahrers (44) begonnen. Vor einem halben Jahr soll es zwischen den Männern an der Corneliusstraße zum Disput mit tödlichem Ende gekommen sein.
Die Tante des Angeklagten (39) habe sich von diesem Ex-Freund bedroht gefühlt, ihr Neffe und sein Cousin (32) hatten vor ihrer Wohnungstür auf die Ankunft des Taxifahrers gewartet. Nach einem Wortstreit und einer Attacke des Taxifahrers hatte der Neffe laut Anklage dann drei Mal mit einem Messer zugestochen, den Kontrahenten tödlich verletzt. Von Notwehr geht die Staatsanwaltschaft aktuell aber nicht aus, die Anklage lautet auf Totschlag.
Offenbar unversöhnlich hatte sich das einstige Paar im Herbst 2023 zerstritten. Das berichtete zu Prozessbeginn der Bruder des Opfers. Mit seiner Partnerin habe er wenige Tage vor der Bluttat den Bruder und dessen Ex-Freundin besucht. „Wir haben schnell gemerkt, dass wir die beiden nicht versöhnen können!“Sein Bruder habe auch schon den Schlüssel zur Wohnung der Frau zurückgegeben, sich mit der Trennung von ihr angeblich abgefunden. Die
Frau jedoch soll am Tattag bei der Polizei angerufen und behauptet haben, ihr Ex-Partner wolle sie töten. Zu ihrem „Schutz“seien der Angeklagte und dessen Cousin extra zur Tante gefahren, der Angeklagte habe laut Ermittlungen dabei ein Messer aus der Wohnung der Frau mitgenommen, um vor dem Haus auf die Ankunft des Taxifahrers zu warten. Als der dann erschien und den Angeklagten mit einem Schlagstock auf den Kopf schlug, ist die Situation offenbar eskaliert. Für Juristen ist für eine mögliche Notwehr des Angeklagten entscheidend, wie groß die Zeitspanne war zwischen diesem Schlag des Taxifahrers und den Messerstichen des Neffen.
Die Anklage geht davon aus, dass es dem 39-Jährigen zunächst gelang, den Taxifahrer zu dessen Fahrzeug zurück zu drängen. Damit sei diese Szene beendet gewesen. Erst danach habe der Angeklagte dann das mitgebrachte Messer gezogen und dem 44-Jährigen in Bauch, Brust und Rücken gestochen. Auf Notwehr könne er sich also nicht berufen. Gemeinsam mit Tante und Cousin soll er auf den am Boden liegenden Taxifahrer eingetreten – und das Opfer dann auf der Straße zurückgelassen haben. Am Blutverlust durch die Stiche ist der Taxifahrer in einer Klinik gestorben.