Wegen U79: Düsseldorf sauer auf Duisburg
Deutliche Kritik übten der Vorsitzende des Verkehrsausschusses und der Mobilitätsdezernent an der Nachbarstadt, weil sie nur zwei Fahrzeuge von der Rheinbahn ausgeliehen hatte.
DÜSSELDORF Die U79 sorgt weiter für Ärger. Dieses Mal aber nicht vor allem bei Fahrgästen aufgrund der Unzuverlässigkeit, sondern bei Politik und Verwaltung in Düsseldorf über die Entscheider in der Nachbarstadt Duisburg.
Der Grund: Die Duisburger Verkehrsgesellschaft (DVG) betreibt die Linie mit, hat aber zu wenig Fahrzeuge, sodass sie meistens nur eine kurze Bahn in den Umlauf schickt – und nicht zwei aneinandergekoppelte Fahrzeuge, wie das angebracht wäre und von der Rheinbahn umgesetzt wird. Die Folgen sind überfüllte Bahnen und daraus resultierende Verspätungen.
Um Abhilfe zu schaffen, hat die Rheinbahn mit besserer Verfügbarkeit von Fahrzeugen nach längerer Wartezeit vier Bahnen zur Ausleihe angeboten. Jedoch hat die Duisburger Verkehrsgesellschaft, wie berichtet, nur zwei Bahnen abgenommen. Die Konsequenz beschrieb am Mittwochabend Düsseldorfs Mobilitätsdezernent Jochen Kral im Verkehrsausschuss mit Verweis auf Angaben der Rheinbahn. Zwei bis drei Mal pro Tag schickten die
Duisburger weiterhin nur ein Fahrzeug auf die Reise. Insgesamt stellt die DVG sechs von 16 Zügen auf der Linie. Kral sagte: „Wir sind mit der Situation unzufrieden.“Nach der Entscheidung für nur zwei Bahnen habe man sofort Gespräche auf hochrangiger Verwaltungsebene mit der Nachbarstadt aufgenommen, um eine Lösung zu finden. „Die Rheinbahn steht parat“, sagte Kral. „Es ist aber auch nicht unsere Aufgabe, die Fahrzeuge umsonst zu verleihen, sondern natürlich gegen eine entsprechende Gebühr.“Die DVG hatte zuletzt auf Nachfrage unserer Redaktion keine Angaben zu den Gründen für die Abnahme von nur zwei Bahnen gemacht.
Auch der Vorsitzende des Verkehrsausschusses Norbert Czerwinski (Grüne) sprach deutliche Worte: „Das ist äußerst unbefriedigend. Das verstehen Kundinnen und Kunden nicht.“Man bemühe sich, zu helfen, um die Probleme auf der Hauptschlagader im Norden in den Griff zu bekommen, und dann komme das dabei heraus. Czerwinski kündigte an, dem Vorsitzenden des Duisburger Fachausschusses zu schreiben, um in einen Austausch zu kommen.