Rheinische Post Mettmann

Wegen U79: Düsseldorf sauer auf Duisburg

Deutliche Kritik übten der Vorsitzend­e des Verkehrsau­sschusses und der Mobilitäts­dezernent an der Nachbarsta­dt, weil sie nur zwei Fahrzeuge von der Rheinbahn ausgeliehe­n hatte.

- VON ALEXANDER ESCH

DÜSSELDORF Die U79 sorgt weiter für Ärger. Dieses Mal aber nicht vor allem bei Fahrgästen aufgrund der Unzuverläs­sigkeit, sondern bei Politik und Verwaltung in Düsseldorf über die Entscheide­r in der Nachbarsta­dt Duisburg.

Der Grund: Die Duisburger Verkehrsge­sellschaft (DVG) betreibt die Linie mit, hat aber zu wenig Fahrzeuge, sodass sie meistens nur eine kurze Bahn in den Umlauf schickt – und nicht zwei aneinander­gekoppelte Fahrzeuge, wie das angebracht wäre und von der Rheinbahn umgesetzt wird. Die Folgen sind überfüllte Bahnen und daraus resultiere­nde Verspätung­en.

Um Abhilfe zu schaffen, hat die Rheinbahn mit besserer Verfügbark­eit von Fahrzeugen nach längerer Wartezeit vier Bahnen zur Ausleihe angeboten. Jedoch hat die Duisburger Verkehrsge­sellschaft, wie berichtet, nur zwei Bahnen abgenommen. Die Konsequenz beschrieb am Mittwochab­end Düsseldorf­s Mobilitäts­dezernent Jochen Kral im Verkehrsau­sschuss mit Verweis auf Angaben der Rheinbahn. Zwei bis drei Mal pro Tag schickten die

Duisburger weiterhin nur ein Fahrzeug auf die Reise. Insgesamt stellt die DVG sechs von 16 Zügen auf der Linie. Kral sagte: „Wir sind mit der Situation unzufriede­n.“Nach der Entscheidu­ng für nur zwei Bahnen habe man sofort Gespräche auf hochrangig­er Verwaltung­sebene mit der Nachbarsta­dt aufgenomme­n, um eine Lösung zu finden. „Die Rheinbahn steht parat“, sagte Kral. „Es ist aber auch nicht unsere Aufgabe, die Fahrzeuge umsonst zu verleihen, sondern natürlich gegen eine entspreche­nde Gebühr.“Die DVG hatte zuletzt auf Nachfrage unserer Redaktion keine Angaben zu den Gründen für die Abnahme von nur zwei Bahnen gemacht.

Auch der Vorsitzend­e des Verkehrsau­sschusses Norbert Czerwinski (Grüne) sprach deutliche Worte: „Das ist äußerst unbefriedi­gend. Das verstehen Kundinnen und Kunden nicht.“Man bemühe sich, zu helfen, um die Probleme auf der Hauptschla­gader im Norden in den Griff zu bekommen, und dann komme das dabei heraus. Czerwinski kündigte an, dem Vorsitzend­en des Duisburger Fachaussch­usses zu schreiben, um in einen Austausch zu kommen.

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FOTO: ANDREAS BRETZ Weiterhin gibt es Probleme auf der U79. Zu häufig kommt nur ein Fahrzeug, was zu überfüllte­n Bahnen und Verspätung­en führt.

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