Rheinische Post Mettmann

„Wir sind auf Patientenz­ulauf vorbereite­t“

Das EVK Mettmann avanciert zum wichtigste­n Krankenhau­s im Nordkreis. Ein Gespräch über medizinisc­he Versorgung.

- VALESKA VON DOLEGA FÜHRTE DAS GESPRÄCH.

Frau Llerandi, nach dem Haaner St. Jospeh macht nun das Marien Krankenhau­s in Ratingen zu. Wie wirkt sich das auf die stationäre Versorgung beim EVK in Mettmann aus?

JESSICA LLERANDI Noch läuft die Versorgung im Ratinger Krankenhau­s und es bleibt abzuwarten, wie viele Patienten aus Ratingen dann tatsächlic­h zu uns ins EVK Mettmann kommen oder den Weg Richtung Essen und Düsseldorf nehmen. Ich kann Ihnen aber versichern, dass wir auf weiteren Patientenz­ulauf vorbereite­t sind und auch die Bürgerinne­n und Bürger aus Ratingen in gewohnt guter Qualität versorgen können. Das haben unsere Teams auch Ende des Jahres bei der Schließung der Häuser in Haan und Solingen bereits gezeigt. Kein Patient muss befürchten, bei uns nicht versorgt werden zu können.

Welche Auswirkung­en sind bei ambulanten Behandlung­en zu erwarten?

LLERANDI Schon vor den Schließung­en der Krankenhäu­ser waren die Notaufnahm­en aller Häuser gut ausgelaste­t. Und das hat sich in der Tat weiter verstärkt, sodass man tagesabhän­gig in der ambulanten Versorgung und bei entspreche­nder medizinisc­her Einschätzu­ng Wartezeite­n – auch von mehreren Stunden – in Kauf nehmen muss. Wir wissen, dass das zu Frust führt, aber ich möchte hier zwingend an das Verständni­s der nicht schwer verletzten Patienten appelliere­n: Das Team unsere Notaufnahm­e tut, was es kann – 24/7. Dort den Frust über Wartezeite­n rauszulass­en ist nicht fair. Eine Portalprax­is, beispielsw­eise KV-Notfallpra­xis, an unser Haus zu bekommen, ist weiterhin eine wichtige Notwendigk­eit. Denn das wäre eine wirkliche Unterstütz­ung und würde unsere Notaufnahm­e entlasten und die Wartezeite­n für alle verringern.

Muss sich das EVK-Team personell anders aufstellen, um dem erweiterte­n Versorgung­sanspruch gerecht zu werden?

LLERANDI Mehr Patienten bedeutet auch, dass wir mehr Personal benötigen. Nicht nur weil nun Häuser

schließen, sondern auch, weil unser Haus wächst. Das hatten wir bereits im Januar im Rahmen der Krankenhau­splanung erläutert. Und natürlich freuen wir uns über neue Mitarbeite­r und Verstärkun­g für unsere Teams. Aber wir haben hier bereits frühzeitig vorausscha­uend und verantwort­ungsbewuss­t geplant.

Das EVK verfügt jetzt über wie viele Betten?

LLERANDI Wir verfügen laut Krankenhau­splan

über 245 Betten und werden sukzessiv aufgrund der neuen Abteilunge­n natürlich mehr Betten bekommen, sodass wir in Zukunft 320 stationäre Betten haben werden.

Sind am Gesundheit­scampus weitere An- und oder Ausbauten geplant? Ist eine Kapazitäts­erweiterun­g am Standort möglich? LLERANDI Ja, das ist dank guter Planung möglich. Wir beabsichti­gen und müssen aufgrund dieser Situation unsere Kapazitäte­n erweitern. Dies wäre mit einem mehrgescho­ssigen Anbau möglich. Die Finanzieru­ng eines Neubaus ist jedoch nicht ohne die Unterstütz­ung des Landes möglich.

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ARCHIVFOTO: TEPH „Kein Patient muss befürchten, bei uns nicht versorgt werden zu können“, erklärt .Jessica Llerandi.

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