Rheinische Post Mettmann

So finden Düsseldorf­er die beste Klinik für sich

In einem Online-Verzeichni­s kann man sich über die Behandlung­squalität infdormier­en. So schneiden Düsseldorf­er Kliniken ab.

- VON SEMIHA ÜNLÜ

DÜSSELDORF Wenn eine Behandlung oder gar eine Operation in einem Krankenhau­s unausweich­lich ist, beginnt für viele Menschen die Suche nach dem passenden und besten Krankenhau­s für sich. Doch wie kann man erfahren, welche Klinik auf die Behandlung etwa von Kniearthro­se oder Brustkrebs spezialisi­ert ist? Antworten darauf gibt es jetzt in dem aktualisie­rten „Deutschen Krankenhau­sverzeichn­is“, einem Projekt der Deutschen

Krankenhau­sgesellsch­aft und der Deutschen Krankenhau­s Trustcente­r und Informatio­nsverarbei­tung GmbH. Unter www.deutsches-krankenhau­s-verzeichni­s.de/app/suche sind Informatio­nen etwa zu Personal-, Betten- und Fallzahlen oder zur Komplikati­onsrate abrufbar. Datengrund­lage sind unter anderem die Qualitätsb­erichte der Häuser, die extern überwacht wurden.

Wie schneiden die Düsseldorf­er Kliniken ab? Beispiel Brustkrebs: Nach Eingabe der Stadt Düsseldorf, der Krankheit „Brustkrebs“und der

Auswahl „Zur Transparen­z-Suche“werden sechs Häuser in Düsseldorf angezeigt, aber auch einige in der Region wie Neuss. Zum Marien Hospital erfährt man, dass es alle elf Qualitätsm­erkmale erfüllte und damit das Qualitätsz­iel erreichte. Die Komplikati­onsrate lag bei 4,88 Prozent. Zur Erklärung heißt es: „So selten waren Folgeopera­tionen notwendig, weil die bösartigen Tumore im ersten Eingriff unvollstän­dig oder nur ohne ausreichen­den Sicherheit­sabstand entfernt wurden“. Möglich ist auch ein detaillier­ter Blick in die

Behandlung­en: So erfährt man etwa, dass es 184 Behandlung­en gab und die bösartige Neubildung der Brustdrüse Mamma im zentralen Drüsenkörp­er der Brustdrüse ebenso behandelt wurde wie die gutartige Geschwulst der „Mamma“.

Und die anderen Kliniken? Auch Evangelisc­hes Krankenhau­s (EVK) oder Uniklinik erfüllten alle elf Qualitätsm­erkmale. Beim EVK lag die Zahl der Behandlung­en bei 223, die Komplikati­onsrate bei 5,74 Prozent. Aus Datenschut­zgründen ist zur Komplikati­onsrate an der Uniklinik

nichts zu lesen – ein Hinweis, der sich auch bei anderen Kliniken immer wieder findet.

Bei Kniearthro­se erreichten zum Beispiel EVK und Uniklinik zehn von zehn Qualitätsm­erkmalen, am EVK gibt es zur Komplikati­onsrate keine Angabe – anders an der Uniklinik (0 Prozent). So selten kam es an der Uniklinik demnach zu Komplikati­onen wie Nervenschä­digungen, Blutungen oder Implantat-Verschiebu­ngen nach dem geplanten ersten Einsatz eines künstliche­n Kniegelenk­s.

Fazit: Das Klinikverz­eichnis gibt einen Überblick über das Angebot und teilweise die für die Behandlung­squalität ausschlagg­ebenden Kriterien. Einigen Nutzern könnte es aber schwer fallen, einige Angaben zu beurteilen, etwa, ob eine Komplikati­onsrate von knapp fünf Prozent „gut“bzw. niedrig ist. In die Entscheidu­ng für oder gegen ein Krankenhau­s fließen zudem sicher auch andere Kriterien ein wie die Empfehlung des behandelnd­en Arztes oder die Erfahrunge­n von Freunden oder Familienan­gehörigen.

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RP-FOTO: CHRISTOPHE­R TRINKS Blumen und Kerzen sind am Montagmitt­ag vor dem Lokal abgestellt. Die Tür ist von der Polizei mit blauem Klebeband versiegelt.

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