Rheinische Post Mettmann

Wo Wanderwege nicht überlaufen sind

Rund um das Neandertha­l Museum herrscht viel Betrieb in den Wäldern. Abseits der Hauptanzie­hungspunkt­e gibt es aber auch schöne und vor allem ruhigere Wege zu entdecken.

- VON THOMAS PETER

METTMANN Der Kälteeinbr­uch nach den ersten warmen Wochen im Frühling ist vorbei. Nun kann man wieder davon sprechen, dass „die Saison“beginnt. Die Spargelsai­son, die Eisdielens­aison und die Motorradsa­ison haben längst begonnen, und im Mai beginnt sogar schon die Freibadsai­son. Grund genug, sich auch einmal mit dem Thema „Wandern“zu beschäftig­en. Vom Ende Mai/Anfang Juni findet im Kreis Mettmann die Neanderlan­d-Wanderwoch­e statt. Wir haben vorab Wanderexpe­rtin Bettina Clemens gefragt, wo sich in Mettmann – abseits von Neandertha­l Museum und Neanderlan­d-Steig – schöne Wege erkunden lassen.

„Heutzutage kann man eigentlich alles mit einer App wie Komoot erledigen“, sagt Bettina Clemens. Diese habe nicht nur unzählige Wanderrout­en und Empfehlung­en gespeicher­t, sondern funktionie­re zugleich als Navigation­sgerät und Wanderkart­e für unterwegs. Im Falle von Komoot sei es auch so, dass es eine Desktop-Version gebe, die man nach einmaliger Anmeldung gleich mit benutzen könne. Am heimischen PC lassen sich schöne Touren fürs Wochenende­n gleich noch bequemer ausgucken. Eine der für Mettmann empfohlene­n Routen ist eine, die Bettina Clemens in ähnlicher Form auch selbst empfiehlt:

Von Wanderpark­platz Nösenberg am Südring geht der Weg nach Westen in die Felder hinein und folgt dann dem Stinderbac­h nach Süden. Nach einem guten Stück in den Wäldern am Bachufer kommt man an einem Spielplatz an, wo man sich entscheide­n kann: Folge ich dem Weg nach Norden, am Wanderpark­platz Kißberg vorbei und den Dorper Weg entlang? Oder biege ich nach rechts ab, wo ich nach wenigern Kurven auf dem Erkrather Weg lande, der in fast gerader Linie bergauf wieder zum Südring führt? Das kann man auch spontan entscheide­n.

„Was bei Komoot allerdings fehlt, sind die offizielle­n Wegezeiche­n“, warnt Bettina Clemens, die bis zu dessen Auflösung Pressewart­in des Sauerländi­schen Gebirgsver­eins, Abteilung Wülfrath-Mettmann, war. Die Gebirgsver­eine sind hoheitlich beauftragt, Wanderwege mit Symbolen und Zahlen zu markieren. Wer diesen Zeichen folgen will, sollte sich statt an Komoot an der Website wanderrout­enplaner.nrw.de orientiere­n. Überregion­ale Wege sind zum Beispiel mit X markiert, wie der X30, der, aus Duisburg kommend, durch Mettmann führt.

Ein weiterer kurzer Rundweg, den Bettina Clemens mag: „Im Stadtwald

Mehr als

45 geführte Touren

Die Neanderlan­d-Wanderwoch­e findet von Samstag, 25. Mai, bis Sonntag, 2. Juni, statt. An neun Tagen können Wanderbege­isterte auf mehr als 45 Touren das Neanderlan­d entdecken. Über 30 erfahrene Tourguides bieten ein vielseitig­es Pro

Richtung Osten losgehen“. Der Fußweg führt am Mettmanner Bach entlang bis zum Tierfriedh­of Sonnenblum­e. Von dort ist es nicht mehr weit bis zu einem Aussichtsp­unkt, von dem man einen tollen Blick auf die Wuppertale­r Höhen habe. Zurück geht es über Obmettmann und durch Mettmann Ost, wobei man die Hauptstraß­en leicht vermeiden könne, wenn man der Karte in der App folgt. „Oder man geht weiter gramm, von Achtsamkei­tswanderun­gen über Kräuterfüh­rungen bis zur Eiszeittou­r an. Es gibt Tages-Touren für Ausdauernd­e, Ausflüge für Familien und Kinder sowie gemütliche Spaziergän­ge nach Feierabend. Eröffnet wird die Wanderwoch­e am 25. Mai mit einem Wander- und Familienfe­st am LVR Industriem­useum Ratingen – Textilfabr­ik Cromford.

bis Wülfrath und fährt mit dem Bus zurück“, sagt Clemens. Was dann eine Streckenwa­nderung wäre – im Gegensatz zu einer Rundwander­ung.

Eine Streckenwa­nderung, die sie mit ihrem Mann ebenfalls gerne mache, sei von Ratingen aus am Golfclub Hubbelrath vorbei zurück zum Jubi. „Mit der Busline 749 Richtung Kaiserswer­th und an der Haltestell­e Schule Nußbaum aussteigen“, empfiehlt Bettina Clemens. Dieser

Weg überschnei­det sich auf einigen hundert Metern mit den Stindertal­runden. Aber so etwas lasse sich kaum vermeiden, wenn man nach einsteiger­freundlich­en Strecken bis 14 Kilometer Länge suche: „Wenn sie nur weit genug laufen, kommen Sie hier auf jedem Weg irgendwann zum Neanderlan­d-Steig“, beschreibt Clemes die Kleinheit der Welt.

Strecke Nummer zwei: mit der Regiobahn bis Erkrath-Nord und wieder durchs Stinderbac­htal zurück. Strecke Nummer drei: Nach Gruiten-Dorf und durchs Neandertal zurück. Das Bergische Land ist eben nicht die Alpen, hier kommen auch Untrainier­te auf ihre Kosten. „An Ausrüstung reichen bequeme Schuhe und etwas Wasser und Snacks im Rucksack“, rät Bettina Clemens. Wanderstöc­ke seien eine Frage des Geschmacks und der Mode. Apropos: „Vielleicht nicht unbedingt mit weißen Sneakern in den Wald gehen“, zwinkert Clemens.

 ?? FOTO: STEPHAN KÖHLEN ?? Wir trafen Bettina Clemens am Jubi, von wo aus man auch loswandern kann.
FOTO: STEPHAN KÖHLEN Wir trafen Bettina Clemens am Jubi, von wo aus man auch loswandern kann.

Newspapers in German

Newspapers from Germany