Irritationen zu geplanten neuen Gottesdienstzeiten
Spätestens im Sommer 2025 dürfte es schwierig werden, weil mehrere Personalwechsel anstehen.
METTMANN/WÜLFRATH (von) Das Info-Blatt der katholischen Gemeine St. Lambertus, St. Thomas Morus, Heilige Familie und St. Judas Thaddäus zeigt nicht alleine bevorstehende Feste und Veranstaltungen an. Es gibt Auskunft über wichtige Ereignisse. So meldet sich nun Monsignore Herbert Ullmann um über das Wirrwarr um geplante neue Gottesdienstzeiten aufzuklären.
Bei einem Klausurtag im März hatten die beiden Pfarrgemeinderäte von Mettmann und Wülfrath darüber beraten, wie eine Gottesdienstordnung aussehen könnte, wenn nur noch zwei hauptamtliche Priester für die gesamte Pastorale Einheit zur Verfügung stünden. Mitglieder aus dem Seelsorgeteam beteiligten sich an den Überlegungen. „Es handelt sich um einen Grundlagenplan für den Notfall, eventuell schon für die Ferienzeit“, erklärt Pfarrer Ullmann. „Das Seelsorgeteam hat noch nicht darüber diskutiert, geschweige denn entschieden!“Dazu sind weitere Überlegungen nötig, denn würden Gottesdienste entfallen, hätte das Auswirkungen auf die „Folgedienste“– und damit arbeitsrechtliche Konsequenzen. Gut sei, wenn sich beide Pfarrgemeinderäte Gedanken machen, welche anderen Gottesdienstformen, etwa durch Gemeindemitglieder gestaltet, anstelle wegfallender Messzeiten angeboten werden können. „Mit diesem Thema werden sich die Pfarrgemeinderäte auf einer Klausurtagung intensiv beschäftigen.“
Der Eindruck, alles sei endgültig entschieden, ist falsch. Die Grundordnung ist das Minimum an Gottesdiensten, die auf jeden Fall stattfinden sollen, wie etwa in Sommerferien. Stehen ausreichend Priester zur Verfügung, werden weitere Gottesdienste stattfinden. Das muss aufgrund der jeweils aktuellen Personalsituation entschieden werden.
„Zu unserem Bedauern gab es auch einige heftige, unsachliche Äußerungen dazu“, die an den Vorstand des Pfarrgemeinderats geleitet wurden. „Durch Gespräche mit der Personalabteilung im Erzbistum sind wir zuversichtlich, dass es eine Nachbesetzung für die weggefallene Stelle von Pfarrer Hannig geben wird. Außerdem haben wir zurzeit noch ausreichend Unterstützung von außen.“
Komplizierter wird es mutmaßlich im Sommer 2025. Es stehen mehrere
Personalwechsel an, die erzbischöfliche Behörde kann nicht ausreichend nachbesetzen, weil es an pastoralen Diensten fehlt. In den gewählten Gremien werden dann die von der Behörde vorgeschlagenen Schritte besprochen und den Gemeindemitgliedern transparent gemacht, wenn Entscheidungen anstehen.
Ins Rollen kam dieses Thema auch durch den Amtsverzicht des leitenden Pfarrers Sebastian Hannig. Bekanntermaßen verließ er die pastorale Einheit auf eigenen Wunsch. In seiner Erklärung an die Pfarrgemeinden schreibt er, dass er sich seit August 2023 mit diesem Schritt auseinandersetzt und mit der Personalabteilung des Erzbistums Köln im Gespräch ist. „Ich selbst als sein Dienstvorgesetzter habe vor dreieinhalb Wochen zunächst in einem vertraulichen Gespräch mit ihm erfahren, ehe er tags darauf die anderen SeelsorgerInnen informierte. Eine Woche später wurde klar, dass sein Rückzug bereits kurzfristig zum 1. April erfolgen wird. Diese Entscheidung von Pfarrvikar und Erzbistum stürzt uns in der Breite seelsorglicher Aufgaben in gewaltige Probleme“, hieß es dazu von Pfarrer Ullmann. Gemeindereferentin Ulrike Platzhoff geht Ende April in den Ruhestand. Ohne Pfarrer Hannig gibt es zwei aktive Priester in Mettmann/Wülfrath.