Harmonisches bei der Neanderland Art
Bilder, Licht- und Toninstallationen – so unterschiedlich die Kunstwerke auch sind, bilden sie im Museum an der Grabenstraße dennoch ein stimmiges Gesamtensemble. Das sind die Macher und ihre Ideen.
KREIS METTMANN Im Jahr 2013 als Marke gegründet hat die Neanderland Art 2014 die bisher sperrig und altbacken daherkommende „Kreiskunstausstellung“abgelöst. Nicht nur äußerlich ist damit eine Frischzellenkur angewendet worden, sondern auch inhaltlich wirkt die Ausstellung zeitgemäß und ansprechend.
Eine zehnköpfige Jury hat die Aufgabe, für die diesjährige Ausstellung im Ratinger Museum die sehenswertesten aus 300 eingereichten Vorschlägen zu ermitteln. „Eine Herkulesaufgabe, die die Jury mit Bravour gemeistert hat“, so Patrick Anders, Erster Beigeordneter der Stadt Ratingen und Dezernent für Kultur in der Dumeklemmerstadt, anlässlich der Ausstellungseröffnung. 28 von 110 Künstlern haben es letztlich mit 45 Kunstwerken geschafft, und dürfen sich und ihre Werke bis zum 14. Juli im Ratinger Museum präsentieren. Neben dem Landrat Thomas Hendele und dem Kreisdirektor Phillipp Gilbert war auch die Bürgermeisterin der Stadt Mettmann, Sandra Pietschmann zur Eröffnung gekommen.
„Die Ausstellung zeigt einen guten Querschnitt der im Kreis geschaffenen Kunstwerke, wobei die Exponate trotz ihrer Unterschiedlichkeit zu einem harmonischen Gesamtensemble gruppiert wurden. Auf diese Art wird nicht nur die Vielschichtigkeit in der Erstellung sondern auch dem Interesse einer möglichst großen Zahl von Besuchern Rechnung getragen“, so Pietschmann. Thomas Frühbuss, Vorsitzender des Vereins Freunde und Förderer des Museums Ratingen, wirkte ebenso zufrieden wie auch Entspannt über die gelungene Eröffnung. „Das Museum erfreut sich in den letzten Jahren stetig steigender Beliebtheit. Die Resonanz auf diese Ausstellungseröffnung ist jedoch überwältigend“, so Frühbuss.
Der überwiegende Anteil der ausgestellten Werke sind zwar Bilder, es sind aber auch die Licht- und Toninstallationen, Skulpturen und Montagen, die Besucher in ihren Bann ziehen. Der Mettmanner Künstler Gunnar Krabbe zeigt in einer Collage Postkarten die sich mit dem Thema „Marmorgewinnung in den Apuaner Alpen“beschäftigt. Die Entnahme des Materials aus der Natur hinterlässt dort eine teilweise Ödnis, die an anderer Stelle jedoch zu unter fachkundiger Bearbeitung zu einer Bereicherung führt. So setzen sich einige der Künstler auch mit dem Thema Nachhaltigkeit auseinander,
So geht das
Programm weiter
Die Neanderland Art 24 ist eröffnet und zeigt noch bis zum 14. Juli eine Auswahl an Kunstwerken aus dem Kreisgebiet Mettmann. Die Ausstellung ist indem sie aus Dingen der täglichen Nutzung Objekte schaffen die mehr sind als die Summe des eingesetzten Materials. Alle ausgestellten Werke können übrigens auch käuflich erworben werden. „Da das Museum im Gegensatz zu Galerien keine Verkaufsprovision erhebt, kann hier hochwertige Kunst auch zu einem sehr günstigen Preis erworben werden“,
so Petra Rose-Richter, zweite Vorsitzende des Ratinger Künstler Vereins. Der Einladung von Pauline Kugler alltägliche Gegenstände in einem anderen Kontext zu sehen, kann man in ihren zu „Gucklöchern“umfunktionierten Zigarilloschachteln genauso nachkommen wie bei einem zweiten Rundgang durch die Ausstellung in entgegengesetzter
Richtung. „Letztendlich ist es die Perspektive des Betrachtenden die aus Kunstobjekten Einblicke in die Person des Schaffenden und des Betrachtenden zulässt“, so ein regelmäßiger und begeisterter Besucher des Museums. „Dass die gesamte Bandbreite von Werken, die im Neanderland entstanden sind, gezeigt wird ist nicht neu, aber das Museum selbst – als Bau – eignet sich hervorragend zu solch einer Präsentation. Das Arrangement lädt zum intensiven Austausch mit den einzelnen Themen ein.“Die in ihren Portraits aufgeworfene Frage „Wer sind wir?, Wohin wollen wir?“der Mettmanner Künstlerin Susann Bürger kann man anlässlich dieser Ausstellungseröffnung antworten: „Egal, wer wir sind, wir sollten mal einen Blick ins Ratinger Museum werfen.“