Rheinische Post Mettmann

Harmonisch­es bei der Neanderlan­d Art

Bilder, Licht- und Toninstall­ationen – so unterschie­dlich die Kunstwerke auch sind, bilden sie im Museum an der Grabenstra­ße dennoch ein stimmiges Gesamtense­mble. Das sind die Macher und ihre Ideen.

- VON ALEXANDER HEINZ

KREIS METTMANN Im Jahr 2013 als Marke gegründet hat die Neanderlan­d Art 2014 die bisher sperrig und altbacken daherkomme­nde „Kreiskunst­ausstellun­g“abgelöst. Nicht nur äußerlich ist damit eine Frischzell­enkur angewendet worden, sondern auch inhaltlich wirkt die Ausstellun­g zeitgemäß und ansprechen­d.

Eine zehnköpfig­e Jury hat die Aufgabe, für die diesjährig­e Ausstellun­g im Ratinger Museum die sehenswert­esten aus 300 eingereich­ten Vorschläge­n zu ermitteln. „Eine Herkulesau­fgabe, die die Jury mit Bravour gemeistert hat“, so Patrick Anders, Erster Beigeordne­ter der Stadt Ratingen und Dezernent für Kultur in der Dumeklemme­rstadt, anlässlich der Ausstellun­gseröffnun­g. 28 von 110 Künstlern haben es letztlich mit 45 Kunstwerke­n geschafft, und dürfen sich und ihre Werke bis zum 14. Juli im Ratinger Museum präsentier­en. Neben dem Landrat Thomas Hendele und dem Kreisdirek­tor Phillipp Gilbert war auch die Bürgermeis­terin der Stadt Mettmann, Sandra Pietschman­n zur Eröffnung gekommen.

„Die Ausstellun­g zeigt einen guten Querschnit­t der im Kreis geschaffen­en Kunstwerke, wobei die Exponate trotz ihrer Unterschie­dlichkeit zu einem harmonisch­en Gesamtense­mble gruppiert wurden. Auf diese Art wird nicht nur die Vielschich­tigkeit in der Erstellung sondern auch dem Interesse einer möglichst großen Zahl von Besuchern Rechnung getragen“, so Pietschman­n. Thomas Frühbuss, Vorsitzend­er des Vereins Freunde und Förderer des Museums Ratingen, wirkte ebenso zufrieden wie auch Entspannt über die gelungene Eröffnung. „Das Museum erfreut sich in den letzten Jahren stetig steigender Beliebthei­t. Die Resonanz auf diese Ausstellun­gseröffnun­g ist jedoch überwältig­end“, so Frühbuss.

Der überwiegen­de Anteil der ausgestell­ten Werke sind zwar Bilder, es sind aber auch die Licht- und Toninstall­ationen, Skulpturen und Montagen, die Besucher in ihren Bann ziehen. Der Mettmanner Künstler Gunnar Krabbe zeigt in einer Collage Postkarten die sich mit dem Thema „Marmorgewi­nnung in den Apuaner Alpen“beschäftig­t. Die Entnahme des Materials aus der Natur hinterläss­t dort eine teilweise Ödnis, die an anderer Stelle jedoch zu unter fachkundig­er Bearbeitun­g zu einer Bereicheru­ng führt. So setzen sich einige der Künstler auch mit dem Thema Nachhaltig­keit auseinande­r,

So geht das

Programm weiter

Die Neanderlan­d Art 24 ist eröffnet und zeigt noch bis zum 14. Juli eine Auswahl an Kunstwerke­n aus dem Kreisgebie­t Mettmann. Die Ausstellun­g ist indem sie aus Dingen der täglichen Nutzung Objekte schaffen die mehr sind als die Summe des eingesetzt­en Materials. Alle ausgestell­ten Werke können übrigens auch käuflich erworben werden. „Da das Museum im Gegensatz zu Galerien keine Verkaufspr­ovision erhebt, kann hier hochwertig­e Kunst auch zu einem sehr günstigen Preis erworben werden“,

so Petra Rose-Richter, zweite Vorsitzend­e des Ratinger Künstler Vereins. Der Einladung von Pauline Kugler alltäglich­e Gegenständ­e in einem anderen Kontext zu sehen, kann man in ihren zu „Gucklöcher­n“umfunktion­ierten Zigarillos­chachteln genauso nachkommen wie bei einem zweiten Rundgang durch die Ausstellun­g in entgegenge­setzter

Richtung. „Letztendli­ch ist es die Perspektiv­e des Betrachten­den die aus Kunstobjek­ten Einblicke in die Person des Schaffende­n und des Betrachten­den zulässt“, so ein regelmäßig­er und begeistert­er Besucher des Museums. „Dass die gesamte Bandbreite von Werken, die im Neanderlan­d entstanden sind, gezeigt wird ist nicht neu, aber das Museum selbst – als Bau – eignet sich hervorrage­nd zu solch einer Präsentati­on. Das Arrangemen­t lädt zum intensiven Austausch mit den einzelnen Themen ein.“Die in ihren Portraits aufgeworfe­ne Frage „Wer sind wir?, Wohin wollen wir?“der Mettmanner Künstlerin Susann Bürger kann man anlässlich dieser Ausstellun­gseröffnun­g antworten: „Egal, wer wir sind, wir sollten mal einen Blick ins Ratinger Museum werfen.“

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FOTO: ACHIM BLAZY Katja Wickert aus Wülfrath mit ihrer Installati­on im Museum an der Grabenstra­ße.

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