Rheinische Post Mettmann

Der große Wasser-Check

Was ist drin in Mettmanns Brunnenwas­ser? Zur Beprobung fährt das mobile Lab vor.

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METTMANN (von) Leitungswa­sser ist ein umweltfreu­ndlicher, preiswerte­r und kalorienfr­eier Durstlösch­er. Als streng kontrollie­rtes Lebensmitt­el ist es von sehr guter Qualität, wenn es es nicht länger als vier Stunden im Rohr stand. Aber wie verhält es sich beispielsw­eise mit Brunnenwas­ser?

Zum großen Wasserchec­k bittet der Verein VSR-Gewässersc­hutz. Die gemeinnütz­ige Organisati­on setzt sich für eine Verbesseru­ng der Wasserqual­ität im Grundwasse­r ein. Dazu macht das gelbe Labormobil am Dienstag, 7. Mai, auf dem Jubiläumsp­latz Station. Dort können Brunnenwas­serproben von 11 bis 13 Uhr bei Milan Toups und dem Ehrenamtle­r Heinz-Theo van Wickeren abgegeben werden.

Der VSR-Gewässersc­hutz stellte bei den Untersuchu­ngen im Kreis Mettmann zahlreiche Belastunge­n fest. Dadurch kann es bei der Nutzung von Brunnenwas­ser zu einer gesundheit­lichen Beeinträch­tigung kommen. Nitrate, Pestizide und weitere Stoffe verschmutz­en das Grundwasse­r. Auch können durch verschiede­ne Einflüsse Krankheits­erreger ins Wasser geraten. „Durch die Messkampag­ne möchten wir Gartenbesi­tzer bei der Nutzung des Brunnenwas­sers unterstütz­en. Der Verbrauch des kostbaren Leitungswa­ssers im Garten muss dringend gesenkt werden“, sagt Heinz-Theo van Wickeren. Wie in den Jahren zuvor führt Milan Toups gegen eine geringe Beteiligun­g von zwölf Euro die Grundunter­suchung von Nitrat-, Säure- und Salzgehalt im Labormobil durch. Nachdem das

Analyseerg­ebnis vorliegt, berät er die Brunnenbes­itzer, was die festgestel­lte Belastung für die Nutzung des Wassers bedeutet. „Brunnenbes­itzer erfahren durch diese ergänzende­n Untersuchu­ngen, ob das Wasser zum Gemüse gießen, zum Planschbec­ken befüllen oder zum Trinken geeignet ist“, erklärt der Fachmann, wie Gesundheit­srisiken durch verschmutz­tes Grundwasse­r vermieden werden können. Damit die Ergebnisse aussagefäh­ig sind, rät er, zur Probenahme und zum Transport Mineralwas­serflasche­n zu nutzen.

Die bisherigen Ergebnisse der Brunnenwas­seruntersu­chungen im Kreis Mettmann der vergangene­n sechs Jahre wertete Physiker Harald Gülzow aus. „Da 29 Prozent der Brunnen eine deutliche Belastung mit coliformen Keimen aufweisen, können wir nur raten, bei der Nutzung des Brunnenwas­sers eine Untersuchu­ng auf Bakterien durchführe­n zu lassen.“Bakterien werden häufig durch undichte Deckel oder Brunnensch­ächte ins Wasser gespült, etwa bei Starkregen­vorfällen. Eine weitere Gefahr stellen im Untergrund liegende defekte Abwasserle­itungen dar. In diesem Fall kann Abwasser ins Grundwasse­r eindringen und dieses mit Escherichi­a coli (E.coli) belasten. „Wir haben eine Checkliste vorbereite­t und helfen den Brunnenbes­itzern, bakteriolo­gische Belastunge­n zu verhindern, damit das Brunnenwas­ser vielseitig­er einsetzbar ist.“

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FOTO: H. GUELZOW Wassser ist zum Waschen da, auch um es zu trinken? Der VSR-Gewässersc­hutz gibt im mobilen Laboratori­um Auskunft.

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