Fachkräftemangel kostet Dutzende Milliarden
Zweitägige Warnstreiks vor Telekom-Tarifrunde Rheinmetall mit Großteil der Rüstungsgelder
KÖLN (epd) Ohne den Fachkräftemangel könnten Unternehmen in Deutschland nach einer Schätzung des arbeitgebernahen Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) 49 Milliarden Euro mehr erwirtschaften. „Die berechneten Kosten beziehen sich lediglich auf den Produktionsausfall und nicht auf Folgekosten des Fachkräftemangels, wie beispielsweise Stress durch Mehrarbeit oder entgangene Innovationen“, erklärte das IW. Dementsprechend dürften die tatsächlichen Kosten sogar noch höher liegen.
BERLIN (dpa) Im Tarifkonflikt bei der Telekom hat die Gewerkschaft Verdi am Sonntag bundesweit zu Warnstreiks im Kundenservice aufgerufen. Sie sollten an diesem Montag fortgesetzt werden, parallel zur vierten Verhandlungsrunde in Potsdam. Dort ist eine zentrale Kundgebung geplant, zu der 4500 Beschäftigte erwartet werden. Verdi fordert für rund 70.000 Tarifbeschäftigte eine Einkommenssteigerung von zwölf Prozent, mindestens aber um 400 Euro pro Monat, bei einer Laufzeit von zwölf Monaten.
DÜSSELDORF (rtr) Der Rüstungskonzern Rheinmetall streicht nach eigenen Angaben rund ein Drittel des 100 Milliarden Euro schweren Sondervermögens zur Aufrüstung der Bundeswehr ein. „Sie können davon ausgehen, dass am Ende zwischen 30 und 40 Milliarden Euro zu uns kommen“, sagte RheinmetallChef Armin Papperger der „Süddeutschen Zeitung“. Das sei auch nicht verwunderlich. „Wir sind ja auch das größte deutsche Unternehmen in diesem Bereich“, sagte der Manager zur Begründung.