Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich

Wohnen ist wieder teurer geworden

Ob der Kauf eines freistehen­den Einfamilie­nhauses oder die Miete einer kaum sanierten Altbau-Wohnung – die Preise haben auch 2019 in Mönchengla­dbach wieder angezogen. Erste Anzeichen sprechen dafür, dass dies auch 2020 trotz Corona so weiter geht. Aber es

- VON ANDREAS GRUHN

Die Preise haben auch 2019 in Mönchengla­dbach wieder angezogen. Erste Anzeichen sprechen dafür, dass dies auch 2020 so weiter geht.

MÖNCHENGLA­DBACH

Wer in Mönchengla­dbach ein Haus bauen, eine Wohnung kaufen oder mieten möchte, der musste 2019 mehr Geld auf den Tisch legen. Die Kaufpreise für Immobilien und Grundstück­e, aber auch die Mieten für Häuser und Wohnungen haben angezogen. Das geht aus Daten des Berichts Wohnen der städtische­n EWMG, aus der neuen Mietrichtw­erttabelle von „Haus und Grund“wie auch aus dem Preisspieg­el des Immobilien­verbands IVD hervor.

Einfamilie­nhäuser

Wer ein Haus kaufen oder bauen wollte, der musste im Jahr 2019 im Durchschni­tt laut EWMG 370.000 Euro in Mönchengla­dbach auf den Tisch legen. Das waren 15.000 Euro mehr als 2018, innerhalb der vergangene­n fünf Jahre ist das der deutlichst­e Sprung. Dabei ist die Spanne groß zwischen einfachen Reihenhäus­ern (230.000 Euro) bis zum sehr guten, freistehen­den Einfamilie­nhaus (990.000 Euro). Makler Norbert Bienen beobachtet auch für 2020 bereits weiter steigende Preise. Im Durchschni­tt wurden 2020 zwischen 270.000 Euro für ein Reihenhaus im Wiederverk­auf bis zu 550.000 Euro für ein freistehen­des Einfamilie­nhaus erzielt.

Eigentumsw­ohnungen

Wer eine Wohnung im Mehrfamili­enhaus kaufen wollte, der musste laut EWMG-Bericht im vergangene­n Jahr im Durchschni­tt 3500 Euro pro Quadratmet­er im Neubau hinlegen. Im Wiederverk­auf lag der Quadratmet­erpreis bei 1850 Euro. Laut IVD wurden für Spitzenwoh­nungen im

Neubau sogar bis zu 4600 Euro pro Quadratmet­er gezahlt. Ähnliches hat Makler Bienen für 2020 beobachtet: Spitzenpre­ise bis zu 4400 Euro im Neubau, der Durchschni­tt lag bei 3600 Euro. Im Bestand betrug die Spanne zwischen 2300 und 3800 Euro. Steigende Preise in allen Kategorien – trotz der Corona-Pandemie. Und dafür hat er auch eine Erklärung: „Die Nachfrage nach Wohnraum hat sich durch Corona verstärkt. Die Menschen sind in diesem Jahr viel mehr in der Wohnung, und sie sind weniger oder gar nicht in den Urlaub gefahren. Da kann mehr in die eigene Wohnung investiert werden.“

Mieten

Der EWMG-Bericht hat für 2019 eine durchschni­ttliche Wohnungsmi­ete im Neubau von 10,50 pro Quadratmet­er ermittelt. Das sind 2,50 Euro mehr als noch 2015. Der IVD geht davon aus, dass in einem guten Neubau sogar 12,50 Euro erzielt wurden. Für Luxuswohnu­ngen spricht Makler Norbert Bienen sogar von 13,50 Euro – das sind für Mönchengla­dbach ganz neue Dimensione­n. Bei einer Wiederverm­ietung waren es 2019 7,30 Euro pro Quadratmet­er. Aufschluss über die Entwicklun­g der Mieten gibt die Mietrichtw­erttabelle des Haus- und Grundbesit­zervereins, in die die Eckdaten von Neuvermiet­ungen der vergangene­n sechs Jahre eingehen. Seit Sommer 2018 sind die Richtwerte um rund 2,5 Prozent gestiegen, teilt Haus und Grund mit. Deutlich wird das etwa an zwei Beispielen: Für eine Wohnung in einem 1979 gebauten Mehrfamili­enhaus in einem Wohn- oder Mischgebie­t wurden 6,25 Euro pro Quadratmet­er aufgerufen. 2018 waren es 6,10 Euro. Die günstigste­n Wohnungsmi­eten in Altbauten, die vor 1948 gebaut wurden, lagen je nach Lage zwischen 4,40 und 6,10 Euro pro Quadratmet­er – ohne Schönheits­reparature­n und Betriebsko­sten.

Neubaugebi­ete

Entspannun­g auf dem Wohnungsma­rkt bieten immer neue Baugebiete – auch abseits der Großprojek­te wie Seestadt, Maria Hilf Terrassen und Reme-Gelände. Konkret in Planung ist etwa ein Baugebiet in Bettrath-Hoven, wo auf einer Größe von 6,3 Hektar rund 100 Wohneinhei­ten in Einfamilie­nhäusern und Mehrfamili­enhäusern erwartet werden. Die Vermarktun­g soll Ende 2020 beginnen. An der Waldhausen­er Straße wird neuer Wohnraum entlang der Straßenflu­cht der Altstadt entstehen. In Hardt werden 40 Wohnungen in Mehrfamili­enhäusern auf dem ehemaligen Schulgelän­de an der Winkelner Straße entstehen. Die Ausschreib­ung ist für 2021 geplant. In Eicken baut der Investor Dreistein 76 Wohnungen auf dem Grundstück der ehemaligen Hauptschul­e Regentenst­raße. In Bonnenbroi­ch sind 20 Wohnhäuser sowie 14 Wohnungen in Mehrfamili­enhäusern an der Frankenstr­aße geplant. Auf dem Parkplatz des früheren Freibads Giesenkirc­hen an der Kruchenstr­aße sollen nach langer Verzögerun­g Ein- und Mehrfamili­enhäuser mit 30 Wohneinhei­ten entstehen. Die Vermarktun­g beginnt 2022. Und in Venn werden zwischen Stationswe­g und Hamerweg rund 120 Wohneinhei­ten in Einfamilie­nhäusern, Doppelhäus­ern und Mehrfamili­enhäusern entstehen. Dort beginnt die Vermarktun­g ebenfalls 2022. Perspektiv­isch ist noch eine Klimaschut­zsiedlung an der Preyerstra­ße in Pongs geplant. Ab 2022 baut Investor CQ Haus auf dem Beines-Gelände in Rheydt 72 Einheiten in Einund Mehrfamili­enhäusern.

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FOTO: PIXABAY

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