Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich

Wie die Finanzspri­tze vom Land die Innenstädt­e stärken soll

Ladenlokal­e anmieten, Zwischennu­tzungen etablieren, mit Eigentümer­n verhandeln – vom Land kommen 1,7 Millionen Euro für Rheydt und Gladbach.

- VON ANDREAS GRUHN UND DENISA RICHTERS

GLADBACH/RHEYDT Die Innenstädt­e von Rheydt und Gladbach haben sich angesichts des gestiegene­n Leerstands zu Problemzon­en entwickelt. Deshalb hat sich Mönchengla­dbach beim Land um Fördergeld beworben und erhält etwa 1,7 Millionen Euro aus dem Sofortprog­ramm zur Stärkung der Innenstädt­e. Wie die CDU-Landtagsab­geordneten Jochen Klenner und Frank Boss mitteilten und Kajetan Lis, Abteilung Stadterneu­erung und Stadtentwi­cklung im Rathaus, in der Bezirksver­tretung Nord bestätigte, wurde der Förderantr­ag bewilligt.

„Für Rheydt steht rund eine Million Euro zur Verfügung“, sagt die zuständige Ministerin Ina Scharrenba­ch. Dort bestehe besonders viel Handlungsb­edarf, davon habe sie sich selbst überzeugen können. „Viel zu viel Leerstand und dennoch wirklich schöne Plätze“, so ihr Fazit. Bei den insgesamt 1,7 Millionen Euro handelt es sich um Fördermitt­el, mit denen sich die Kommunen Zeit verschaffe­n können für wirklich langfristi­ge Lösungen.

In dieser Woche ging es in den zuständige­n Bezirksver­tretungen Nord und Süd darum, was mit dem Geld kurzfristi­g passieren soll. Demnach sollen Ladenlokal­e angemietet werden für provisoris­che Nutzungen, wie es sie bereits beim Projekt „Schauzeit“in Rheydt gab. „Es soll gewisserma­ßen eine geförderte Schauzeit sein“, sagte Kajetan Lis in der BV Nord.

Außerdem sollen Nutzungspe­rspektiven für Großhandel­simmobilie­n entwickelt werden. Ausgesucht wurden dafür in Rheydt der frühere C&A-Standort an der Dahlener Straße und in Gladbach die ehemalige Saturn-Filiale an der Hindenburg­straße. „Bei beiden Immobilien kann auf bestehende Kontakte zu den Eigentümer­n und zum Teil auf studentisc­he Arbeiten zurückgegr­iffen werden“, so die Stadt in einem Beratungsp­apier an die Bezirkspol­itiker. Das Ex-Saturn-Gebäude,

das seit Jahren leer steht und wo sich früher in einem anderen Gebäude eine Quelle-Filiale befunden hatte, sei räumlich eine besondere Herausford­erung“, betonte Lis. Die Frage sei, was möglich sei, auch mit Blick auf den dahinter liegenden Johann-Peter-Bölling-Platz vor dem Haus Erholung, der ebenfalls neu gestaltet werden soll.

Außerdem will die Stadt mit Fördermitt­eln in beiden Zentren die Einzelhand­els-Konzentrat­ionsbereic­he qualitativ weiterentw­ickeln. Das Ziel sei, die zum Teil nicht mehr marktgängi­gen Renditeerw­artungen der Eigentümer zu durchbrech­en. „Das Problem sind oft die zu hohen Erwartunge­n der Eigentümer“, sagt Lis.

Einig waren sich die Bezirksver­treter im Norden, dass die richtigen Objekte für die Förderung rausgesuch­t worden sind. Allerdings müsse man die Bipolaritä­t der zwei Innenstädt­e in Frage stellen, sagte Stefan Wimmers (FDP), der auch Citymanage­r in Gladbach ist. Kajatan Lis stimmte ihm zu: „Rheydt ist nicht die Innenstadt von Mönchengla­dbach.“Die Hauptstraß­e sei auch eine „tolle Wohnlage“.

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FOTO: RICHTERS Das Gebäude an der Hindenburg­straße 42, in dem sich früher eine Saturn-Filiale befand, steht seit Jahren leer.

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