Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich
Kritik an Umleitung zu Abriss der Brücke Viersener Straße
MÖNCHENGLADBACH Gleich in ihrer ersten Sitzung nach der Konstituierung hatte die Bezirksvertretung (BV ) Nord einige starke, in Teilen auch strittige Themen auf ihrer Tagesordnung.
Umleitungskonzept Brücke Viersener Straße Bereits der erste Punkt sorgte für erhitzte Gemüter. Was nicht weiter verwunderte, schließlich ging es um die mehrmonatige Sperrung einer vielbefahrenen Straße – und die damit verbundenen Auswirkungen. Der Anlass ist, dass die Brücke Viersener Straße über die Hermann-Piecq-Anlage so marode ist, dass eine Sanierung nicht reicht, sondern ein Abriss und Neubau notwendig sind. Die Brücke, die Gladbacher Altstadt und Wasserturm verbindet, ist bereits seit Monaten nur begrenzt befahrbar und für Lkw über 30 Tonnen gesperrt.
Für den Abriss und Neubau der Spannbetonrücke wird die Verbindung von März bis April 2021 komplett gesperrt. Ebenfalls in diesen sechs Monaten soll der Radweg an der Hermann-Piecq-Anlage gesperrt sein. Frank Gauch vom Fachbereich Straßenbau und Verkehrstechnik erklärte den Bezirkspolitikern, wie die Umleitung für Autos, Busse und Radfahrer geplant ist. Und Teile dieser Pläne sorgten für Unmut.
Die Umleitung für den Autoverkehr soll ringförmig über Bismarckund Kaldenkirchener Straße, Schürenund Metzenweg, Waldnieler, Hitta-, Flieth- und Rathenaustraße geführt werden. Die Busse sollen stadtauswärts über Aachener, Marktfeld- und Lindenstraße fahren, in Gegenrichtung über Ludwig-Weber- und Aachener Straße. Radfahrer sollen über die Mozart-, Beethoven- und Ludwig-Weber-Straße zur Aachener und Sandradstraße beziehungsweise über die Brücke Bettrather Straße geleitet werden. Die Brücke sollen auch Fußgänger
nutzen. Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) kritisiert die Führung für Radfahrer, insbesondere die über die Aachener Straße.
In der Sitzung kritisierte die CDU vehement, dass der Busverkehr über die Marktfeldstraße geleitet werden soll. Christoph Dohmen schlug stattdessen den Metzenweg vor. Gauch winkte ab, denn das würde mehrere Minuten Verspätung und einen wirtschaftlichen Schaden für die NEW bedeuten. Allerdings sollen die Anwohner zeitnah mit Flyern über die Maßnahme informiert werden.
Umgestaltung Geropark Deutlich positiver waren die Reaktionen auf die Pläne für den Geropark, über die Kajetan Lis von der Abteilung Stadterneuerung informierte. Dort soll der Verlauf der alten Stadtmauer mit Sitzelementen nachempfunden werden, Sport- und Spielbereiche sind vorgesehen, ebenso neue Wegeverläufe. Für Radfahrer und Fußgänger soll parallel zur Hittastraße ein vier Meter breiter Weg angelegt werden. Die Unterführung sollen Kinder und Jugendliche gestaltet. Die Wasserfläche soll vergrößert und ein Teil des Parkplatzes anders genutzt werden, etwa für Gastronomie. Durchgangsverkehr werde aus der Lüpertzender Straße weitgehend verbannt, um mehr Raum für Radfahrer zu schaffen, betonte Lis.
Herbert Pauls (CDU) regte an, auch den unteren Teil der Weiherstraße für den Verkehr zu sperren und diesen vom Alten Markt kommend über die Gasthausstraße abzuleiten. „Damit könnte man die Gastronomie näher ans Wasser ziehen.“Der Vorschlag kam gut an. Ebenso die Anregung von Michael Hildemann (SPD), die Gastronomie wie in Brüssel als „Fliegende Bauten“vorzusehen. Die Umgestaltung wird mit Fördermitteln aus dem Programm Soziale Stadt Gladbach und Westend finanziert.