Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich
Gladbacher Krieger kennt keinen Schmerz
Lukas Dauenheimer nimmt an der fünften Staffel der RTL-Show „Ninja Warriors Germany“teil und hat bereits das Halbfinale erreicht – trotz einer äußerst schmerzhaften Verletzung.
MÖNCHENGLADBACH Die ersten der acht Hindernisse meistert Lukas Dauenheimer ohne Probleme. Auch der Übergang vom Tunnelsprung zum Pendel gelingt. Doch auf dem Weg zur nächsten Matte verliert der 22-jährige Mönchengladbacher an dem Sandsack-ähnlichen Pendel fast den Halt. Er schafft es zwar zur nächsten Matte, kugelt sich dabei allerdings die Schulter aus. „Ich habe mich dann hingesetzt, mich kurz entspannt und die Schulter wieder eingerenkt. Und dann hat das Adrenalin wohl ausgereicht, um weiterzumachen“, erzählt Dauenheimer. Denn so sollte für ihn einfach nicht Schluss sein bei den Ninja Warriors Germany, der deutschen Adaption der japanischen Gameshow „Ninja Warrior“. Deren fünfte Staffel läuft derzeit im bei RTL im Fernsehen.
Lukas Dauenheimer war einer von 100 Kandidaten, die sich in einer Vorrunde um den Einzug ins Halbfinale der Show kämpften. Dafür musste ein trickreicher Hindernisparcours durchklettert werden, der Kraft, Ausdauer und Bewegungstalent erfordert. Das macht die Teilnehmer dann laut Show-Titel zu „Ninja-Kriegern“.
Dauenheimer trieb es in der fünften von sechs Vorrundengruppen mit dem Durchhaltevermögen dann aber noch auf die Spitze: Denn er kämpfte sich trotz der schmerzhaften Verletzung weiter durch den Parcours und überwand mit der Himmelsleiter noch ein weiteres Hindernis, ehe ihn schließlich die
Kräfte an den folgenden Hangelkurven verließen. Doch das Erreichen des ersten Brettes der Hangel-Kurven – dazu in einer Zeit von 3:42.82 Minuten – genügte dem Mönchengladbacher zum Erreichen des 14. Platzes und damit für den Sprung ins Halbfinale, das nun am heutigen Freitagabend ab 20.15 bei RTL zu sehen ist.
Dass Lukas Dauenheimer sportlich sehr begabt ist, stellte er schon früh unter Beweis. So gewann er in seiner Jugendzeit mehrere Titel in der Kampfsportart Taekwondo und wurde als Neunjähriger sogar Europameister seiner Altersklasse.
Nun stellte sich der 22-Jährige, der im kommenden Januar seine Ausbildung als Bauzeichner abschließen wird, einer ganz anderen sportlichen Herausforderung. „Ich habe mir die Ninja-Warriors-Sendungen in den vergangenen Jahren bereits angeschaut und dachte, dass das eigentlich was für mich ist. Außerdem haben einige aus meinem Freundesund Bekanntenkreis gesagt, dass ich mich anmelden solle“, sagt Dauenheimer.
Er wagte den Schritt in die TVShow und sorgte mit seiner Aktion für Aufsehen. Das harte Training hatte sich ausgezahlt – obwohl die Vorbereitung in Zeiten der Corona-Pandemie alles andere als optimal war. „Teilweise waren Kletterhallen nicht buchbar, also habe ich mir zu Hause eigene Übungsmöglichkeiten eingerichtet und mich so auf die Wettkämpfe vorbereitet“, sagt Dauenheimer. Zumindest für das Halbfinale hat das Improvisieren auf jeden Fall gereicht.
Allerdings betrug die Pause zwischen seinem ersten Einsatz und der Schulterverletzung sowie seinem Halbfinale nur vier Tage (die Shows sind aufgezeichnet).
Bis dahin sei er vom Fitness-Coach beim Fußball-Bezirksligisten Victoria Mennrath, seinem zukünftigen Schwiegervater Reinhardt Sindermann, und dem Physio-Therapeuten des Vereins, Andreas Blum, so weit wie möglich wieder fit gemacht worden, sagt Dauenheimer.
Ob es nun auch für den Sprung bis in das Finale gereicht hat? Die Auflösung gibt es am Freitagabend ab 20.15 Uhr im Fernsehen. Dass Lukas Dauenheimer aber ein echter Krieger ist, das hat der junge Mönchengladbach schon mit seiner bemerkenswerten Aktion in der Vorrunde bewiesen.