Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich
Corona für Kinder erklärt
Die Pandemie hat weltweit das Leben in Griff. Für viele Jungen und Mädchen mag die aktuelle Zeit aber nur schwer zu verstehen sein. Einige Buch-Autoren haben die Coronakrise daher kindgerecht verpackt.
MOENCHENGLADBACH Die Erwachsenen und älteren Kinder tragen eine Stoffmaske, das Händewaschen ist plötzlich noch wichtiger geworden als sonst, viele Freizeitaktivitäten sind verboten oder eingeschränkt, der Besuch bei den Großeltern steht auf der Kippe und manche Eltern arbeiten von zu Hause aus – für viele Kinder waren und sind die Coronamaßnahmen irritierend. Schnell kam eine Reihe von Erklär-Büchern auf den Markt.
Auch in der Stadtbibliothek finden Kinder, Eltern, Erzieher und Lehrer kindgerecht aufbereitete Literatur zum Thema.
„Wir sehen jetzt alle aus wie Räuber“heißt das Buch von Renate Brecht für Kinder von vier bis elf Jahren, das auf 86 Seiten die veränderte Lebenssituation erklärt und Tipps gibt, wie man sich verhalten soll.
In der Reihe „Lesemaus“erschien im Juni als 186. Büchlein „Conni macht Mut in Zeiten von Corona“von Liane Schneider. Kindern ab drei Jahren wird auf 24 Seiten altersgerecht erklärt, was das Virus ist, warum man es nicht sehen kann, was Quarantäne bedeutet, wie man Abstand hält und gibt Tipps gegen Langeweile. Der Titel gehört zum Antolin-Programm.
Auf den Aspekt des Händewaschens fokussiert sich Julia Volmert in ihrem Bilderbuch für Kinder ab drei Jahren „Händewaschen – ich mach mit“. Nicht Kinder zeigen, wie es geht, sondern das Wildschwein, der Fuchs und viele andere Tiere. Zahlreiche liebevoll gestaltete Illustrationen begleiten die Geschichte. Dieses Buch ist im Januar 2016 erschienen – also lange vor der Pandemie. Und erhält in diesen Monaten neue Aktualität.
„Corona – Das Virus für Kinder erklärt“heißt das 30 Seiten starke Büchlein für Kinder ab drei Jahren von Priska Walliman und Marcel Aerni. Alle Fragen, die sich durch die Pandemie ergeben, werden behandelt. Lustige Illustrationen begleiten die Erklärungen.
Brigitte Behrendt, Leiterin der Stadtbibliothek Mönchengladbach, und Andrea Otten, Leiterin des Lektorats Kindermedien, haben eine Empfehlung: Uschi Luhns „Wir sind auch mit Abstand Klasse!“richtet sich an Schulkinder zwischen sieben und neun Jahren. „Eine Mutmachgeschichte und gut erklärt“, beschreibt Behrendt das Buch. Aus der Sicht von fünf Kindern wird der Corona-Alltag in der Grundschule beschrieben. Die Geschichte gipfelt darin, dass die Kinder einen alternativen Plan für den abgesagten Klassenausflug austüfteln.
An allen Standorten der Bibliothek, weiß Behrendt zu berichten, gibt es sechs Exemplare der Mutmachgeschichte – entliehen sind sie im Moment alle. Gut geeignet für Kinder ab acht Jahren ist Susan Schädlichs „Winziges Leben: alles über Corona, Viren und Bakterien und wie wir uns schützen können.“Begriffe wie Immunität, Ansteckung, Impfung und Hygiene werden in dem Buch erklärt.
In eine ähnliche Richtung bewegt sich die Comiczeichnerin Ziska Riemann mit ihrem Buch „Was ist ein Virus? Was ist eine Pandemie?“Ihr Buch richtet sich an Kinder ab fünf Jahren und erklärt auf fröhliche, kunterbunte Weise das aktuelle Infektionsgeschehen.
Demnächst wird noch ein weiteres Buch in den Bestand der Stadtbibliothek aufgenommen: „Corona und der Floh“von Annette Greven, einer Autorin aus Mönchengladbach. Das Team der Bibliothek ist durch die Presse darauf gestoßen.
In der Regel ist es so, dass die Mitarbeiter der Bibliothek die aktuelle Kinderliteratur über ein Abonnement erhalten und sich außerdem über bibliothekarische Besprechungen, Prospekte der Verlage und eben über die (Fach-)Presse über Neuerscheinungen informieren. „Anfang November haben wir angesichts der aktuellen Entwicklung und Nachfrage zum Thema Corona aufgestockt“, erzählt Brigitte Behrendt.
„Alle Bücher sind gut entliehen“, sagt die Leiterin der Stadtbibliothek weiter, die Nachfragen kommen im wesentlich von Eltern, die entsprechende Bücher für ihre Kinder suchen.