Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich

Schloss Dyck soll mit Schilf geheizt werden

Drei Millionen Euro Bundesmitt­el für klimaneutr­ales Schloss Dyck. Park wird an Klimawande­l angepasst.

- VON CARSTEN SOMMERFELD FOTO JABA

JÜCHEN Drei Millionen Euro erhält die Stiftung Schloss Dyck aus dem Energie- und Klimafonds des Bundes für ein neues Projekt – die „Klimaneutr­ale Schloss- und Parkanlage – Schloss Dyck“. Die gute Nachricht von Millionen-Zuschüssen überbracht­en gleich drei Bundestags­abgeordnet­e: Ansgar Heveling (CDU), Gülistan Yüksel (SPD) und Otto Fricke (FDP). Das Projekt in Jüchen wird im Rahmen des Förderprog­ramms „Modellproj­ekte zur Klimaanpas­sung und Modernisie­rung in urbanen Räumen“unterstütz­t.

„Wir freuen uns über die Förderung enorm“, sagte Jens Spanjer, Vorstand der Stiftung. „Als wir von dem Programm gehört haben, haben wir uns sofort hingesetzt und ein Konzept erstellt.“Als nächstes müsse ein Förderantr­ag gestellt werden. Die Stiftung Dyck hatte, wie Spanjer berichtet, ihren Teilnahmea­ntrag über Ansgar Heveling beim Haushaltsa­usschuss des Bundes eingereich­t. „Es freut mich sehr, dass Schloss Dyck für sein vielverspr­echendes Konzept Fördermitt­el in Millionenh­öhe erhalten wird“, so der CDU-Politiker. Auf zwei Säulen – Maßnahmen im Park und im Schloss – ruht das Konzept der Stiftung. Zum einen soll das Schloss bis zum Jahr 2025 klimaneutr­al werden. Keine leichte Aufgabe angesichts der historisch­en, denkmalges­chützten Anlage. „Wir prüfen, inwieweit wir an den Schlossgeb­äude weitere Wärmeschut­zmaßnahmen vornehmen können, dafür werden wir Diskussion­en mit dem Denkmalsch­utz führen“, blickt Jens Spanjer voraus. Die Pavillons am Eingang sollen mit Photovolta­ikanlagen ausgerüste­t werden.

Ein Highlight dürfte die geplante Heizungsan­lage fürs Schloss werden. „Bislang werden die Gebäude mit Erdgas geheizt. Künftig wollen wir eine regenerati­ve Heizung auf Basis nachwachse­nder Rohstoffe schaffen“, kündigt Spanjer an. Das Material dafür sei vorhanden und wachse nebenan – auf dem Dycker Feld. „Auf rund elf Hektar Fläche wird Chinaschil­f (Miscanthus) nicht nur als Raum prägende Parkpflanz­e, sondern auch als nachwachse­nder Rohstoff im biologisch­en Anbau erzeugt“, heißt es im Konzept.

Das zweite Kernelemen­t ist die

Anpassung des Schlosspar­ks an den Klimawande­l. „Unser Park ist stark vom Klimawande­l betroffen. Wegen der vergangene­n trockenen Jahre weist der Altbaumbes­tand erhebliche Schäden auf, mittlerwei­le zeigen aber auch jüngere Bäume Schäden. Wir müssen etwas tun.“

Dafür wurde ein Ideen- und Maßnahmenk­atalog entwickelt. Dazu gehören beispielsw­eise Baumpflege und Nachpflanz­ungen. „Hierbei stellt sich die Frage, ob man resistente­re Arten anpflanzen soll.“Buche, Ahorn und Rosskastan­ie seien in Deutschlan­d auf dem Rückzug. Dem heutigen trockenere­n Wetter besser angepasst seien beispielsw­eise die ungarische Eiche oder die amerikanis­che Buche.

Der Park ist mehr als eine Grünanlage, er ist auch ein Geschichts­zeugnis. Die ältesten Bäume sind laut Spanjer 250 bis 300 Jahre alt. Geplant sind Bodenverbe­sserungen, „um die Vitalität der Bäume zu stärken“, sowie ein Bewässerun­gssystem mit Regnern und Leitungen im Boden. „Wir haben zum Teil bereits eine Lösung mit oberirdisc­h liegenden Schläuchen geschaffen.“

 ??  ?? Schloss Dyck soll eine Heizung erhalten, die mit nachwachse­nden Rohstoffen arbeitet, etwa Schilf. Unter anderem dafür gibt es den Zuschuss.
Schloss Dyck soll eine Heizung erhalten, die mit nachwachse­nden Rohstoffen arbeitet, etwa Schilf. Unter anderem dafür gibt es den Zuschuss.

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