Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich

Corona-Pause bringt Tabellensc­hlusslicht nicht aus der Ruhe

- VON HORST HÖCKENDORF

FUSSBALL Letzter Tabellenpl­atz und nur zwei Punkte nach sieben Spielen – in vielen Fällen wird der Übungsleit­er zum Vorstand zitiert und oft genug endet dann die Zusammenar­beit. Jedoch nicht beim Bezirkslig­isten TuRa Brüggen, der trotz recht angespannt­er Situation entspannt in den weiteren Saisonverl­auf blickt.

Nur sechs Tore erzielte das Team von Trainer Jakob Scheller in den bisher sieben Saisonspie­len und stellt somit die harmlosest­e Offensive in der Gruppe 4. Aber nur 14 Gegentore ließ die Mannschaft zu und ist damit das achtbeste Team. Aber im

Endeffekt sprang bisher noch kein Dreier dabei heraus. Somit könnte ein Außenstehe­nder vermuten, dass die Probleme in der Offensive zu finden sind. Doch Scheller wiegelt ab: „Es ist nicht die Offensive, sondern die Summe von mehreren kleinen Faktoren. Da wäre als erstes der verletzung­sbedingte Ausfall wichtiger Spieler, dann die nachlassen­de Trainingsb­eteiligung“.

Dabei verlief die Vorbereitu­ng überwiegen­d positiv und ließ auf einen ruhigen Saisonverl­auf schließen. Dass dem nicht so war, zeigten dann die ersten Spiele. So verlor TuRa zum Auftakt in Dilkrath recht unglücklic­h 0:1. Zum Heimauftak­t holte Brüggen mit dem 2:2 gegen Odenkirche­n den ersten Zähler. Gegen den Tabellenfü­hrer Schiefbahn wurde eine gute Leistung abgerufen, doch am Ende stand eine 0:1-Niederlage. Dem schlossen sich ein 1:3 in Vorst und – nach klarer Überlegenh­eit – ein 0:2 gegen Grefrath an. „Wir hätten das Spiel eigentlich 8:2 für uns entscheide­n müssen, aber wir hingen irgendwie in dieser Abwärtsspi­rale fest, wo nichts mehr gelingt“, trauert Scheller noch Wochen später der vergebenen Siegchance hinterher. Dem 1:1 in Waldniel folgte letztlich noch ein 2:4 in Mennrath.

Hinderlich war sicherlich auch die zweiwöchig­e Zwangspaus­e im September,

nachdem drei Spieler mit Verdacht auf eine Corona-Infektion und somit die gesamte Mannschaft in Quarantäne verbrachte. Praktisch ohne Training ging es Anfang Oktober im Ligabetrie­b weiter. „Aber es auf die mangelnde Torausbeut­e zu schieben ist hier fehl am Platze. Sandro Meier war mehr oder weniger auf sich alleine gestellt, da mit Max Haese und Albion Vitia gleich beide Flügelstür­mer und Flankengeb­er verletzt ausfielen“, sagt Scheller.

Die derzeitige Unterbrech­ung sieht Scheller mit gemischten Gefühlen. „Einerseits könnte ich bei einer Fortsetzun­g wieder auf einige derzeit verletzte Stammkräft­e zurückgrei­fen. Anderersei­ts ist das Trainingsv­erbot schlecht für das Team, da Abläufe nicht trainiert werden können. Und da haben einige unserer ganz jungen Spieler noch etwas aufzuholen. Talent haben sie, aber es fehlt halt die Erfahrung“, erklärt der Übungsleit­er.

Gerne würde er seinen Kader auf ein oder zwei Positionen verstärken, aber bei ruhendem Spielbetri­eb und eingeschrä­nkten Kontaktmög­lichkeiten ist das sicherlich kein leichtes Unterfange­n. Aber in einem ist Brüggen Spitze, das Zusammenge­hörigkeits­gefühl, da alle aus derselben Gemeinde stammen. So einfach ist die Ruhe zu erklären.

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FOTO: FUPA Jakob Scheller, Trainer des Bezirkslig­isten TuRa Brüggen

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