Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich
Ein Leuchtzeichen gegen Gewalt an Frauen
Die Rathäuser erstrahlen am 25. November in orangefarbenem Licht. Die Gleichstellungsbeauftragten erklären, was dahinter steckt.
ERKELENZER LAND Mit einer Beleuchtungsaktion macht die Arbeitsgemeinschaft der Gleichstellungsbeauftragen aus dem Kreisgebiet Heinsberg auf den Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen am 25. November aufmerksam. „Orange the World“heißt die Aktion, an der sieben Städte im Kreis sowie der Kreis Heinsberg teilnehmen und in deren Rahmen ab 17 Uhr auch das Alte Rathaus in Erkelenz und das Rathaus in Wegberg angestrahlt werden. Die beiden Gleichstellungsbeauftragten der Städte, Elke Bodewein aus Erkelenz und Sonja Opwis aus Wegberg, erklären die Hintergründe der Aktion.
Was erwartet uns am Aktionstag, Donnerstag, 25. November?
Elke Bodewein Jedes Jahr ist der 25. November der Bekämpfung von Diskriminierung und Gewalt jeglicher Art gegenüber Frauen und Mädchen gewidmet. Für die Arbeitsgemeinschaft der Gleichstellungsbeauftragten aus dem Kreisgebiet Heinsberg ist dieser Gedenktag gleichzeitig auch immer ein Aktionstag. Sie möchte auf das Thema Gewalt aufmerksam machen und sensibilisieren – denn gerade in diesem Jahr hat die Gewaltbereitschaft angesichts von Pandemie und Lockdowns zugenommen und die Opferzahlen steigen. In diesem Jahr, das durch die Corona-Pandemie und ihren erheblichen Auswirkungen geprägt ist, wollen wir mit „Orange the World“ein Leuchtzeichen gegen Gewalt an Frauen setzen.
Was genau steckt hinter der Aktion „Orange the World“?
Sonja Opwis „Orange the World“ist eine Beleuchtungsaktion, einzelne Gebäude in den Kommunen des Arbeitskreises werden am 25. November in orangem Licht erstrahlen. Mit der Aktion soll ein sichtbares Zeichen gesetzt werden, dass Gewalt in jeglicher Form bekämpft werden muss. Auch die Gleichstellungsbeauftragten im Kreis Heinsberg sagen durch „Orange the World“eindeutig „Nein“zu Gewalt. Vor Ort an den beleuchteten Gebäuden werden wir Informationsmaterial zum Thema bereitstellen. Es geht darum, die breite Öffentlichkeit für das Thema zu sensibilisieren und betroffenen Frauen zu signalisieren: Ihr seid nicht alleine, Hilfen gibt es zum Beispiel bei der Frauenberatungsstelle SKFM in Erkelenz oder über das Hilfetelefon. Die Gleichstellungsbeauftragten aus allen Kommunen helfen gerne bei der Vermittlung.
Warum ausgerechnet orange?
Elke Bodewein Weil orange die Farbe der UN-Women-Kampagne „Orange the world“ist und für das Ende der Gewalt an Frauen steht. Das strahlende Orange soll eine Zukunft ohne Gewalt gegen Frauen symbolisieren. Es soll Mut machen. Frauen und Mädchen, die von Gewalt betroffen sind, sollen ermutigt werden, sich zur Wehr zu setzen und Hilfe in Anspruch zu nehmen.
Warum ist ein solch besonderer Aktionstag notwendig?
Sonja Opwis Das Thema ist vielen Menschen bekannt, aber gleichzeitig oft ein Tabu. Den Opfern fällt ein Hilferuf häufig schwer: Sie haben teilweise Angst vor der Reaktion aus dem Umfeld und suchen manchmal sogar die Schuld bei sich selbst. Eine hohe Dunkelziffer ist die Folge.
Welche Bereiche umfasst das Thema Gewalt gegen Frauen?
Elke Bodewein Das Thema Gewalt umfasst Stalking, sexuelle Übergriffe, Bedrohungen, Körperverletzung, Zwangsprostitution und mehr bis hin zu Totschlag und Mord – und es geht uns alle an. In diesem Jahr wird die Arbeitsgemeinschaft der Gleichstellungsbeauftragten aus dem Kreisgebiet Heinsberg erstmalig an der Aktion „Orange the World“teilnehmen und hier dem Zonta Club Aachen folgen.
Wer ist der Zonta Club Aachen?
Sonja Opwis Der Zonta Club Aachen ist ein Zusammenschluss berufstätiger Frauen, die sich dafür einsetzen, die Lebenssituationen von Frauen auf allen Ebenen und in allen Belangen zu fördern und zu verbessern. Der Dachverband Zonta International setzt sich unter dem Motto „Zonta says no“, (deutsch: Zonta sagt nein; „Zonta“heißt so viel wie ,ehrenhaft’) schon seit langem gegen Gewalt an Frauen ein.
„Wir wollen signalisieren: Ihr seid nicht alleine“Sonja Opwis
Gleichstellungsbeauftragte Wegberg „Frauen sollen ermutigt werden, sich zu wehren“Elke Bodewein
Gleichstellungsbeauftragte Erkelenz