Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich

Graffiti-Künstler sprüht buntes Bild mit Flüchtling­en

Gegen die Corona-Tristesse hat Künstler Dave de Leeuw die Betonwand am Eingang der Unterkunft in Wassenberg verschöner­t.

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WASSENBERG (gala) Der Künstler Dave de Leeuw aus Maastricht hat Ende Oktober zusammen mit Menschen aus dem Übergangsw­ohnheim in Wassenberg ein Graffiti-Wandbild erarbeitet. Es soll die Betonfassa­de neben dem Eingang etwas lebendiger gestalten. Wegen der Pandemie kann der Bauhof das Bild derzeit nicht aufhängen. Das Gelände ist für Besucher gesperrt, nachdem eine Frau positiv getestet worden war, erzählt Irmgard Stieding vom Flüchtling­snetzwerk. Sie kann seit einer Woche auch keine Deutschkur­se mehr anbieten.

Das Bild ist auf drei großen Siebdruckp­latten aufgebrach­t worden und erhält später noch die letzte Lackschich­t, die es wetterfest macht. Die Geflüchtet­en haben sich ein Bild gewünscht, in dem ihre Sehnsüchte und Hoffnungen (Familienzu­sammenführ­ung, Liebe und Toleranz unter den Menschen, ein friedliche­s Weihnachts­fest), ihr Blick auf Deutschlan­d und insbesonde­re Wassenberg (repräsenti­ert durch den Hirsch und das Emblem „Wassenberg“, auch durch den dezenten Hinweis aufs unbeständi­ge Wetter) und Bedürfniss­e (Mobilität, ganz schnell Deutsch lernen, sich integriere­n) zum Ausdruck kommen.

„Entstanden ist das Bild an einem grauen Oktobertag, aber es hat allen

Beteiligte­n ganz viel Spaß gemacht, daran mitzuwirke­n“, sagt Stieding. Finanziert wird die Arbeit des Künstlers durch das Land NRW, das Fördergeld­er ausgegeben hat für ehrenamtli­che Arbeit mit Geflüchtet­en in der schwierige­n Corona-Zeit. Das Flüchtling­snetzwerk Wassenberg hat den Hinweis von Bürgermeis­ter Manfred Winkens dankbar aufgegriff­en und dazu die Idee entwickelt, den gerade in Corona-Zeiten tristen Alltag der Menschen aus Krisengebi­eten, die lange in Sammellage­rn leben, aufzuheite­rn. Gleichzeit­ig soll das Gespräch der Bewohner mit Spaziergän­gern auf dem Wanderweg angeregt werden.

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FOTO: STIEDING Finanziert wird die Arbeit des Künstlers durch das Land NRW, das Fördergeld für die ehrenamtli­che Arbeit gibt.

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