Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich
Neue Corona-Regeln: Handel entspannt, Kirchen in Sorge
MÖNCHENGLADBACH (af/dbr/dr) Die neuen Corona-Maßnahmen der Politik könnten mit Blick auf Weihnachten auch die Kirchen in der Region treffen. In dem Beschluss heißt es: „Religiöse Zusammenkünfte mit Großveranstaltungscharakter müssen vermieden werden.“Klaus Hurtz, Regionalvikar, sieht daher die Pläne für einen ökumenischen Gottesdienst an Heiligabend im Hockeypark gefährdet. „Eine Absage würde ich sehr bedauern, da das Konzept coronafest ist“, sagt Hurtz. Außerdem könnten die Maßnahmen auch das traditionelle Weihnachtssingen um Mitternacht auf dem Marktplatz in Rheydt betreffen.
Die Politik kündigte Gespräche mit den Kirchen an. Für die katholischen Kirchen der Region werden die Bistumsleitungen in NRW daran teilnehmen. „Ich hoffe, dass da deutlich gemacht wird, dass wir um unsere Räume kämpfen, da sie für die Seelen der Menschen heilsam sind“, sagt Hurtz. In den evangelischen Kirchen in Rheinland liegt die Entscheidungsgewalt bei den Kirchengemeinden. Superintendent Dietrich Denker empfiehlt, nicht auf die Gottesdienste zur Adventsund
Weihnachtszeit zu verzichten – sofern es keine gesetzlichen Verbote gibt. Er sagt: „Die Weihnachtsgottesdienste werden nicht als Großveranstaltungen in vollen Kirchen gefeiert.“
Auch für den Einzelhandel ergeben sich neue Regeln: Bei Ladenflächen bis 800 Quadratmeter soll je zehn Quadratmeter ein Kunde zulässig sein, ab 800 Quadratmetern dann ein Kunde je 20 Quadratmeter. Für Einkaufszentren ist die jeweilige Gesamtverkaufsfläche anzusetzen.
„Für uns ist das kein Problem, weil wir das bisher schon durch entsprechende Maßnahmen einhalten“, sagt Schaffrath-Geschäftsführer Marc Fahrig. In dem Einrichtungshaus, das am Standort Mönchengladbach 40.000 Quadratmeter Verkaufsfläche hat, gibt es Frequenzzähler, Wegekonzepte, zudem werden die Bereiche am Eingang und vor den Kassen durch Personal kontrolliert, damit auch dort der Andrang nicht zu groß und der Abstand gewahrt wird. Auch im Minto wird die Besucherzahl erfasst, zusätzliches Sicherheitspersonal achtet auf das Einhalten der Abstandsregeln.