Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich
Neues Anmeldeverfahren für weiterführende Schulen
MÖNCHENGLADBACH Für die Gesamtschulen der Stadt soll es zukünftig kein vorgezogenes Anmeldeverfahren mehr geben. Das beschloss der Schul- und Bildungsausschuss auf Antrag der neuen Ampelkoalition. Im kommenden Frühjahr soll es stattdessen eine zeitgleiche Anmeldefrist für alle weiterführenden Schulen ohne Ausnahme geben.
Der Antrag hatte in der jüngsten Ausschusssitzung bei einigen für Überraschung gesorgt. Denn die Verwaltung hatte eigentlich einen ganz anderen Beschlussvorschlag vorgelegt. Der sah ein vorgezogenes Anmeldeverfahren sehr wohl vor – und zwar dieses Mal nicht nur für die Gesamtschulen, sondern auch für die Realschulen.
2011 hatte das Schulministerium den Kommunen in NRW wieder erlaubt, diesen Schritt einzuleiten, wenn es bei einzelnen Schulformen einen zu erwartenden großen Überhang gibt. Das ist in Mönchengladbach seit Jahren bei den Gesamtschulen der Fall. Bislang waren Eltern es hier deshalb gewohnt, dass die Anmeldefristen für die Gesamtschulen immer vor denen der anderen weiterführenden Schulformen lagen. Auch in diesem Jahr mussten die Gesamtschulen wieder mehr als 250 Schüler ablehnen.
Übervoll sind in diesem Jahr aber auch die Realschulen. An der Realschule
Volksgarten und der Geschwister-Scholl-Realschule musste sogar die Zahl der neuen Klassen pro Jahr erhöht werden, und trotzdem gab es noch Abweisungen. Zu den Gründen, warum es einen Run auf Realschulen gibt, zählen auch die gestiegenen Schülerzahlen.
Knapp 450 Schüler waren zum vergangenen Jahr an den vier Realschulen in der Stadt angemeldet worden. Das waren rund 85 mehr als im Vorjahr. Weil die Schülerzahlen zumindest in naher Zukunft weiter ansteigen werden, hatte es laut Schuldezernent Gert Fischer sogar einen Hinweis von der Bezirksregierung auf den mögliche Antrag von vorgezogenen Anmeldefristen für das Schuljahr 2021/22 gegeben.
Das neue Anmeldeverfahren wird Auswirkungen haben: Nach vielen Jahren wird man zum ersten Mal wieder erfahren, wie viele Eltern die Hauptschulen als erste Wahl für ihre Kinder sehen. Gleichzeitig wird sichtbar, ob die sechs noch bestehenden Hauptschulen nur noch durch Schüler gefüllt werden, die von der Gesamtschule abgewiesen wurden. Möglicherweise ist das auch der Grund für den Antrag der Ampelkoalition, die schnell eine siebte Gesamtschule auf den Weg bringen will.
In diesem Jahr waren schon nur noch 202 Kinder auf den Hauptschulen angemeldet worden, 37 weniger als im Vorjahr.