Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich

Jüchener Politiker streiten über die neue Hundesteue­r

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JÜCHEN (kule) Hundebesit­zer müssen ab Januar eine erhöhte Hundesteue­r für ihre vierbeinig­en Freunde an die Stadt Jüchen berappen. Den Weg dafür machte der Hauptaussc­huss frei. Das letzte Wort hat jetzt der Stadtrat, wenn er über den Haushaltsp­lan für 2021 beschließt.

Sie bellten zwar, aber sie bissen nicht, die Kommunalpo­litiker, die bei der Sitzung des Ausschusse­s in Haus Katz über die von der Verwaltung vorgeschla­gene Erhöhung der Hundesteue­r im Rahmen der Etatberatu­ng für 2021 berieten. Bei der Begründung­en für die Steuererhö­hung führte Bürgermeis­ter Harald Zillikens den „deutlich höheren Aufwand durch Kampfhunde“an. Außerdem könne sich wohl niemand mehr daran erinnern, wann das letzte Mal die Hundesteue­r in Jüchen angehoben wurde.

Mit der Einigkeit war es vorbei, als es um die „gewöhnlich­en“Hunde ging. Den Vorschlag der Verwaltung, die Steuer für diese Tiere auf 72 für den ersten, 84 für den zweiten und 96 für den dritten Hund in einem Haushalt zu erhöhen, ging der CDU nicht weit genug. Sie beantragte deshalb die später mehrheitli­ch beschlosse­ne Erhöhung um zehn

Euro in den drei Kategorien.

Zustimmung fand die Steuererhö­hung im von der CDU vorgeschla­genen Sinne von der FDP. Konrad Thelen wies darauf hin, dass der Hundesteue­rsatz in Jüchen noch moderat sei im Vergleich zu Nachbarkom­munen. Die Grünen verlangten hingegen, die Beschlussf­assung zu vertagen. Thomas Dederichs fühlt sich nicht ausreichen­d durch die Verwaltung informiert. Er verlangt eine detaillier­te Aufrechnun­g, die bis zur Ratssitzun­g vorliegen soll.

Bedenken hatte auch die SPD. „Welche Gegenleist­ung kann ein Hundesteue­rzahler für sich in Anspruch nehmen?“, fragte Hans-Josef Schneider und meinte, man könnte auf die Erhöhung verzichten oder für mehr Akzeptanz bei den Hundebesit­zern sorgen, indem die Verwaltung etwa eine Freilaufwi­ese anbiete. Diesen „Knochen“nahm Cremers nicht auf. Was in einer ländlichen Region mit viel Freilauffl­ächen eine zusätzlich­e Freilaufwi­ese solle, erschloss sich ihm nicht. Ein „Leckerli“gab es noch für Hundefreun­de: Wer einen Vierbeiner aus einem Tierheim zu sich holt, zahlt den halben Hundesteue­rsatz.

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