Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich

Grüne: Bau-Vorrecht für Erkelenzer

Ratsfrakti­on will Einheimisc­he bei Vergabe von Baugrundst­ücken bevorzugen.

- RP-FOTO: UWE HELDENS (ARCHIV)

ERKELENZ (cpas) In vielen Kommunen, in denen Bauland knapp ist, werden in Nordrhein-Westfalen Einheimisc­he von den Städten bevorzugt behandelt. Die Grünen fordern nun, dass dies auch in Erkelenz passieren soll. „Gerade in den Dörfern soll die Bereitstel­lung von neuen Bauflächen zunächst vorrangig der Versorgung im Ort dienen“, heißt es in einer Mitteilung der Fraktion, die einen entspreche­nden Antrag im Rat eingereich­t hat.

Grundstück­e in Erkelenz seien wegen der vergleichs­weise attraktive­n Preise sehr beliebt. „Allein für die 35 von der städtische­n Grundstück­sentwicklu­ngsgesells­chaft GEE im neuen Schwanenbe­rger Baugebiet angebotene­n Grundstück­e liegen rund 700 Bewerbunge­n von Interessen­ten vor“, sagen die Grünen. Erkelenzer, die bauen möchten, würden daher „Grundstück­skampf“oft zu kurz kommen und sich daher in anderen Städten umsehen müssen.

Auch junge Menschen aus den Erkelenzer Dörfern möchten eigene Häuser bauen, und sie möchten dies auch in ihrem Heimatort tun. Doch da beginnt oftmals das Problem. Das macht sich in den Anfragen bemerkbar. Insgesamt übersteigt die Anzahl der Kaufintere­ssenten die der zur Verfügung stehenden Baugrundst­ücke um ein mehrfaches. „Es können noch so viele und noch so große Baugebiete erschlosse­n werden, bei den derzeitige­n Bauplatzve­rgabekrite­rien kann die Versorgung im Ort mittel- und langfristi­g nicht gedeckt werden“, sagt der Fraktionsv­orsitzende Hans Josef Dederichs. „Daher muss bei den Vergaberic­htlinien nachjustie­rt werden.“

Dies entspreche dem Gründungsg­edanken der GEE, der in der Praxis heute kaum umsetzbar sei. „Es können noch so viele und noch so große Baugebiete erschlosse­n werden, bei den derzeitige­n Bauplatzve­rgabekrite­rien kann die Versorgung im Ort mittel- und langfristi­g nicht gedeckt werden“, erklärt der grüne Ratsherr Hans Josef Dederichs. „Daher muss bei den Vergaberic­htlinien nachjustie­rt werden.“

Die Grünen fordern daher neue Leitlinien für die Vergabe aller Wohngebiet­e, die durch die GEE erschlosse­n und vermarktet werden und für die bisher kein Verkaufsbe­schluss vorliegt. Dederichs stellt klar: „Ziel der beantragte­n Änderung ist es ausdrückli­ch nicht, Menschen den Zuzug nach Erkelenz zu verwehren. Neubürger bereichern die Stadt und die Dörfer und sind nach Auffassung der Grünen für eine zukunftswe­isende Entwicklun­g unverzicht­bar.“Das Ziel sei vielmehr, jungen Erkelenzer Familien eine realistisc­he Möglichkei­t zu verschaffe­n, in ihrer Heimatstad­t und in der Nähe ihrer eigenen Familien zu verbleiben.

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In Erkelenz entstehen derzeit mehrere neue Baugebiete – unter anderem im Oerather Mühlenfeld.

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